Forschungsarbeit: Frankreich, das Reich und die Reichsstände im Interregnum 1740/42

Frankreich, das Reich und die Reichsstände im Interregnum 1740/42

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Studien zur Geschichtsforschung der Neuzeit, Band 73

Hamburg , 344 Seiten

ISBN 978-3-8300-6370-4 (Print) |ISBN 978-3-339-06370-0 (eBook)

Zum Inhalt

Günstige Gelegenheiten sollte man nicht verstreichen lassen – so lautete die Argumentation derer, die vom Tode Kaiser Karls VI. profitieren wollten. Das waren einige mächtige Reichsfürsten; aber auch im benachbarten Frankreich zogen die Bedenkenträger den Kürzeren gegen die Habsburg-Feinde. Es waren wunderbare Aussichten: Man könnte seinen Favoriten auf den Kaiserthron bringen und nebenbei die Territorien des Hauses Österreich kräftig beschneiden. Der Trupp französischer Spitzendiplomaten, angeführt vom Marschall Belle Isle, leistete Schwerarbeit, immer in Gefahr, die Regeln und Gewohnheiten des Heiligen Römischen Reiches zu verletzten. Sie waren gezwungen, an ihren Aufgaben zu wachsen. Ohne das Reichsrecht so zu verletzen, dass es zu Aufständen der auf ihre Rechte bedachten Reichsstände kam, musste sie die Vorgabe erfüllen, ihren Allerchristlichen König zum Schiedsrichter des Reichs zu machen, und damit am besten gleich von ganz Europa.

Das Buch zeichnet die Versuche nach, das Reichsrecht ihren Zielvorgaben anzupassen – um umgekehrt. Ihr Erfolg, den bayerischen Kurfürsten Karl Albrecht zum Kaiser wählen zu lassen und in einigen Verträgen Landgewinne möglichst ausgeglichen zu verteilen, war Ergebnis einer enormen Arbeitsleistung. Es war, wie man später wusste, der letzte Erfolg. Mehrere Briefe täglich nach Paris und Versailles zu schreiben, gehörte zum Pensum, auch wenn es um Mitternacht war und vom 4 Uhr morgens. Sie schildern die Auseinandersetzungen mit unwilligen und ständig neue Argumente vorbringenden Diplomaten und ihren Auftraggebern, mit Kurfürsten, die auch darauf bedacht waren, ihren Amtskollegen nichts zu gönnen und einem preußischen König, der sich um alles nicht viel scherte.

Ihr Arbeitsfeld war der rote Teppich, aber Repräsentation war anstrengend. Sie kämpften den Erinnerungen an die Vergangenheit und mit einem Rechtsrecht, über das sich viele Generationen in Frankreich und Deutschland den Kopf zerbrochen hatten, ohne es wirklich definieren zu können. Am Ende stand – immerhin – ein kurzfristiger Triumph. Während die Diplomaten recht und schlecht ihren Job erledigt hatten, verlor die kämpfende Truppe wieder alle errungenen Vorteile. Mit England stand den Franzosen ein neuer, härterer Feind gegenüber.

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