Maria WohllebenDie ambulante Versorgung von Patienten mit Gerinnungsfaktorpräparaten als Managementaufgabe der gesetzlichen Krankenversicherung
Grundlagen, Rahmenbedingungen, Perspektiven. Eine Untersuchung anhand der Abrechnungsdaten der AOK-Niedersachsen aus den Jahren 2003 und 2004
Gesundheitsmanagement und Medizinökonomie, Band 3
Hamburg 2008, 304 Seiten
ISBN 978-3-8300-3639-5 (Print)
ISBN 978-3-339-03639-1 (eBook)
Zum Inhalt
In der politischen Diskussion um Kostendämpfungsmaßnahmen im Gesundheitswesen wird kaum einem Bereich so viel Aufmerksamkeit gewidmet wie der Arzneimittelversorgung. Mit immer komplizierter werdenden Regelungen versuchen die politisch Verantwortlichen, die Arzneimittelausgaben in der gesetzlichen Krankenversicherung zu senken. Weitgehend unbeachtet bleiben jedoch die Gerinnungsfaktorpräparate, die sich bislang erfolgreich allen Maßnahmen zur Ausgabenbegrenzung im Arzneimittelbereich entziehen.
Dabei müssen die gesetzlichen Krankenkassen jedes Jahr für die kleine Gruppe von Versicherten mit Gerinnungsstörungen mehr als zwei Prozent ihrer gesamten Arzneimittelausgaben aufwenden. Vor allem die ambulante Versorgung der Hämophiliepatienten verursacht – auch im internationalen Vergleich – sehr hohe Kosten, im Extremfall bis zu mehreren Mio. Euro für einen Einzelnen. Trotz dieser Tatsache ist die Versorgung in Deutschland keineswegs optimal: Nicht jeder Patient hat Zugang zu einer qualifizierten Behandlungseinrichtung oder wird angemessen medizinisch betreut.
Wegen der besonderen Vertriebs- und Abrechnungsstrukturen und den daraus resultierenden Mängeln bei der Datenerfassung ist bis heute das genaue Ausgabenvolumen der gesetzlichen Krankenversicherung für Gerinnungsfaktorpräparate nicht bekannt. Ein nationales Hämophilieregister, um die bestehenden und sehr variantenreichen Behandlungsempfehlungen auch unter pharmakoökonomischen Gesichtspunkten weiterentwickeln zu können, steht erst am Anfang. Dies alles führt zu einer weitgehenden Intransparenz in dem Kostensektor der Gerinnungsfaktorpräparate, von erheblichen Wirtschaftlichkeitsreserven ist deshalb auszugehen.
Die Behandlung von Gerinnungsstörungen auf der Basis einer qualitativ hochwertigen und nach wissenschaftlichen Erkenntnissen abgesicherten Therapie kann in der gesetzlichen Krankenversicherung langfristig nur durch ein gezieltes Kostenmanagement sichergestellt werden. Dessen Ziel muss es sein, vorhandene Wirtschaftlichkeitspotentiale auszuschöpfen und neue Möglichkeiten zu erschließen, um die Versorgung einer steigenden Zahl von Patienten mit Gerinnungsstörungen auch in Zukunft für die gesetzliche Krankenversicherung bezahlbar zu gestalten.
Kontaktmöglichkeit
Schlagworte
ArzneimittelausgabenArzneimittelkostenArzneimittelversorgungBetriebswirtschaftslehreGerinnugnsfaktorptäparateGerinnungsfaktorenGerinnungsstörungenGesetzliche KrankenversicherungGesundheitsmanagementGesundheitswissenschaftHämophilieKostenmanagementMedizinMedizinökonomiePharmakoökonomieIhr Werk im Verlag Dr. Kovač
Möchten Sie Ihre wissenschaftliche Arbeit publizieren? Erfahren Sie mehr über unsere günstigen Konditionen und unseren Service für Autorinnen und Autoren.