Dissertation: Psychologie des schlussfolgernden Denkens

Psychologie des schlussfolgernden Denkens

Differentialpsychologische Prüfung von Strukturüberlegungen

Buch beschaffen

Studienreihe psychologische Forschungsergebnisse, Band 69

Hamburg , 332 Seiten

ISBN 978-3-8300-0272-7 (Print)

Zum Inhalt

Schlussfolgerndes Denken ist in Alltag wie in Schule und Beruf von großer Bedeutung. In Intelligenzstrukturtheorien wird der Fähigkeit zum schlussfolgernden Denken dementsprechend eine zentrale Rolle zugewiesen. Beim Entscheiden über Ursachen von Ereignissen und Handlungen, dem Verfolgen von Argumenten, der Beurteilung von Annahmen, Erwartungen und Fakten, dem Lösen von Problemen, der Entwicklung und Verfolgung von Plänen und Absichten, bei der Entwicklung von Ideen und Annahmen spielt die Fähigkeit zum schlussfolgernden Denken eine entscheidende Rolle.

Trotz der Bedeutsamkeit des Themas herrscht keine Gewissheit darüber, ob bei der Erklärung interindividueller Unterschiede zwischen verschiedenen Formen des Schlussfolgerns unterschieden werden muss oder nicht. Die erste Untersuchung der Arbeit widmet sich der Unterscheidung induktiver und deduktiver Denkleistungen. Hierzu wurden 300 Oberstufenschülerinnen und -schüler einer vierstündigen Untersuchung mit einer großen Bandbreite an Denktests und interessierenden externen Kriterien unterzogen. Die Ergebnisse belegen, dass zwischen diesen beiden Formen des schlussfolgernden Denkens nicht unterschieden werden muss. Unabhängige Untersuchungen belegen, dass die Leistungen bei Tests zum schlussfolgernden Denken im wesentlichen durch die Arbeitsgedächtniskapazität begrenzt sind. Verbale, figurale und numerische Teilleistungen sind nicht perfekt korreliert; zwischen diesen Leistungen kann daher sinnvoll unterschieden werden.

In einer zweiten Untersuchung wird der Einfluss der Bearbeitungszeit auf das Testergebnis diskutiert. Aus testpraktischen Gründen werden Tests zum schlussfolgernden Denken üblicherweise unter Zeitbeschränkungen vorgegeben. Hier wurden 368 Oberstufenschülerinnen und -schüler mit Aufgaben getestet, bei denen die Bearbeitungszeiten gezielt manipuliert wurden. Unter Wegfall der Zeitbeschränkungen ändert sich die Rangreihe der getesteten Personen bedeutsam. Die quasiexperimentelle Untersuchung zeigt, dass diese Veränderung auf den größeren Einfluss der Bearbeitungsgeschwindigkeit unter zeitbeschränkten Bedingungen zurückzuführen ist.

Die Arbeit soll anhand der experimentelle Manipulation von Aufgabenmerkmalen und der kognitionspsychologischen Fundierung der inhaltlichen Annahmen sowie deren stringenter empirischer Prüfung demonstrieren, wie allgemeine und differentielle Psychologie gegenseitig voneinander profitieren können, um Sachverhalte adäquat beschreiben, erklären und vorhersagen zu können.

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