Henrik Mark Leon DietrichKünstliche Intelligenz und Urheberrechte
Erzeugnisschutz und Rechtsverletzungen
Studien zum Gewerblichen Rechtsschutz und zum Urheberrecht, Band 167
Hamburg 2025, 362 Seiten
ISBN 978-3-339-14438-6 (Print)
ISBN 978-3-339-14439-3 (eBook)
Zum Inhalt deutschenglish
Die vorliegende Dissertation untersucht aktuelle und zunehmend relevante Fragen des Urheberrechtsschutzes von Erzeugnissen generativer künstlicher Intelligenz (KI). Seit der Veröffentlichung generativer KI-Systeme wie ChatGPT oder Midjourney hat sich eindrucksvoll gezeigt, welche qualitativ hochwertigen Erzeugnisse diese Technologien erzeugen können.
Dadurch hat die Diskussion über ihren urheberrechtlichen Schutz erheblich an Bedeutung gewonnen. In diesem Zusammenhang wird auch untersucht, was die technische Funktionsweise von KI im Kern ausmacht. Zudem wird bereits auf die neue KI-Definition der EU eingegangen, die als regulatorische Grundlage für den zukünftigen Umgang mit KI-Systemen dient.
Im Mittelpunkt der Arbeit steht die Frage, ob und unter welchen Voraussetzungen KI-generierte Inhalte urheberrechtlichen Schutz genießen können. Dazu wird der aktuelle Meinungsstand in der juristischen Literatur analysiert. Anschließend werden die jeweiligen menschlichen Handlungen im Erstellungsprozess systematisch auf ihre potenzielle Schutzfähigkeit hin geprüft. Dabei wird untersucht, welche einzelne Handlung potenziell einen Schutz auslösen kann und welche Kombinationen einen Schutz begründen können.
Daran schließt sich die Frage an, ob eine Erweiterung des Leistungsschutzrechts für KI-Erzeugnisse erforderlich wäre und mit der bestehenden Systematik des Urheberrechtsgesetzes in Einklang stünde.
Darüber hinaus beleuchtet die Arbeit kurz die rechtlichen Herausforderungen, die sich aus den Vorschriften zum Text- und Data-Mining ergeben, sowie mögliche Rechtsverletzungen durch KI-generierte Inhalte. Zudem wird darauf eingegangen, welche Folgen ein urheberrechtlicher Schutz von KI-Erzeugnissen für die Urheberpersönlichkeit sowie für zentrale Normen wie §§ 14, 97 Abs. 2 S. 4 UrhG hätte.
Die Ergebnisse dieser Untersuchung sollen zur Klärung aktueller rechtlicher Unsicherheiten beitragen und potenzielle Perspektiven für die Weiterentwicklung des Urheberrechts im digitalen KI-Zeitalter aufzeigen.