Dissertation: Zwischen Loyalität und Verrat: Überlegungen zum Integrationsproblem von muslimischen Migranten

Zwischen Loyalität und Verrat: Überlegungen zum Integrationsproblem von muslimischen Migranten

POLITICA – Schriftenreihe zur politischen Wissenschaft, Band 126

Hamburg , 272 Seiten

ISBN 978-3-339-13708-1 (Print)

ISBN 978-3-339-13709-8 (eBook)

Zum Inhalt deutschenglish

In seinem jeweiligen Handlungsraum fühlt sich jeder Mensch seit Beginn der Zivilisation einer Kultur und einer Identität zugehörig. Er kennt in seiner Wertvorstellung, ob bewusst oder unbewusst, die Erscheinungsform von Loyalität und Verrat.

Unter dem Eindruck des langen, dunklen Schattens des derzeitigen Kapitalismus, im Widerspruch zwischen Loyalität und Verrat, geben sich Migranten gegenseitig die Schuld für ihre Zugehörigkeit und ihre Identität. Das Begriffspaar kommt nicht aus heiterem Himmel; es passt seinen Inhalt den geschichtlichen, gesellschaftlichen und soziopolitischen Umständen an. Dieses Buch analysiert die dialektische Beziehung zwischen Verrat und Loyalität bei muslimisch geprägten Migranten in Auseinandersetzung mit dem Integrationsproblem. Es lässt sich beobachten, dass muslimisch geprägte Migranten mit ihrem kulturellen, moralischen, religiösen, sozialen und politischen Handlungsfeld gegenüber dem Aufnahmeland das Gefühl haben, den eigenen Ursprung zu verraten.

Ausgehend von dieser Perspektive beschäftigt sich die Arbeit mit den drei zentralen Fragen: Erstens: Wo spiegelt sich die Verrat-Loyalität-Beziehung im islamischen Denken wider? Und zweitens: Welche Bedeutung hat die Verrat-Loyalität-Beziehung im Sinne der Moral bei muslimischen Migranten? Drittens: Was für eine Funktion hat diese Relation in den politischen Machtstrukturen und in der transformierten Gesellschaft sowie in den spätkapitalistischen Gesellschaftsstrukturen?

In diesem Zusammenhang wird insbesondere die Erscheinungsform des Migrationsproblems erläutert, um die Verbindung zwischen gesellschaftlichen Gesichtspunkten und kulturellen sowie moralischen Identitätshandlungsräumen zu erfassen. Darüber hinaus erfolgt eine kritische Beurteilung der möglichen Folgen dieses Begriffspaares, die sich in den politisch-ideologisch geprägten Diskussionen auf Ausgrenzung, Rassismus, Diskriminierung, Kulturalismus, Pluralismus und Neoliberalismus beziehen.

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