Dissertation: Besteuerung grenzüberschreitender digitaler Geschäftsmodelle in der Automobilindustrie

Besteuerung grenzüberschreitender digitaler Geschäftsmodelle in der Automobilindustrie

Eine Analyse im geltenden deutschen Ertragsteuerrecht und Abkommensrecht sowie nach den Reformvorschlägen der OECD und UN

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Steuerrecht in Forschung und Praxis, Band 178

Hamburg , 502 Seiten

ISBN 978-3-339-13494-3 (Print) |ISBN 978-3-339-13495-0 (eBook)

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Die Digitalisierung stellt einen technisch-ökonomischen Paradigmenwechsel dar, der sich grundlegend auf die Automobilindustrie als wichtigem Vertreter der traditionellen Wirtschaft auswirkt. In dieser Branche führt die Digitalisierung einerseits zu inkrementellen Geschäftsmodellinnovationen, z.B. in Form des Connected Car. Andererseits sind auch radikale Geschäftsmodellinnovationen wie das Ride Hailing zu beobachten.

In den letzten Jahren ist ein intensiver Diskurs entstanden, der sich mit der Besteuerung digitaler Geschäftsmodelle beschäftigt. An den im 20. Jahrhundert entwickelten Besteuerungsprinzipien wird dabei kritisiert, dass Unternehmen im Rahmen von digitalen Geschäftsmodellen nicht in angemessener Weise zum Steueraufkommen der Staaten beitragen, in denen die Wertschöpfung stattfindet. Auf internationaler Ebene wird dieser Kritik durch zwei Reformvorschläge begegnet. Dies ist zum einen der Unified Approach als multilaterale Initiative der OECD und zum anderen das Quellensteuerrecht für automatisierte digitale Dienstleistungen (Art. 12B UN-MA) als bilateraler Ansatz der UN.

In dieser interdisziplinären Arbeit wird systematisch untersucht, inwiefern die typischen digitalen Geschäftsmodellen in der Automobilindustrie am Ort der Wertschöpfung besteuert werden.

Der Ausgangspunkt ist eine fundierte Analyse der Geschäftsmodelle Connected Car, stationsunabhängiges Carsharing und Ride Hailing. Es werden die den Geschäftsmodellen zugrundeliegenden Geschäftsmodellmuster identifiziert und repräsentative Wertschöpfungsketten modelliert. Im Anschluss wird die Besteuerung am Ort der Wertschöpfung als Beurteilungsmaßstab definiert und operationalisiert. Darauf aufbauend wird die steuerliche Behandlung der betrachteten Geschäftsmodelle im geltenden deutschen Ertragsteuerrecht und Abkommensrecht untersucht. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf Direktgeschäften, speziell Rechteüberlassungen. Es wird zudem bewertet, inwiefern die Besteuerung im geltenden Recht zu einer Besteuerung am Ort der Wertschöpfung führt. Des Weiteren werden Anpassungsbedarfe für eine wertschöpfungsorientierte Besteuerung der Geschäftsmodelle im geltenden Recht abgeleitet. Abschließend steht die Besteuerung der digitalen Geschäftsmodelle nach den Reformvorschlägen der OECD und UN im Mittelpunkt. Es wird evaluiert, inwiefern die beiden Reformvorschläge bei den Geschäftsmodellen zu einer Besteuerung am Ort der Wertschöpfung führen.

Die Ergebnisse der Untersuchung ermöglichen eine Evaluierung der aktuellen Reformvorschläge und eine branchenbezogene Folgenabschätzung für die Automobilindustrie.

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