Forschungsarbeit: Bruderschaften der neueren Zeit im Bistum Speyer

Bruderschaften der neueren Zeit im Bistum Speyer

Systematischer Überblick und Dokumentation

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Studien zur Kirchengeschichte, Band 36

Hamburg , 700 Seiten

ISBN 978-3-339-13096-9 (Print) |ISBN 978-3-339-13097-6 (eBook)

Rezension

Ein noch kaum bearbeitetes Feld der Bistums- und der Frömmigkeitsgeschichte stellt das Bruderschaftswesen dar. Isa Maria Betz, die durch eine Biographie Domvikar Baumanns, des langjährigen Sekretärs von Bischof Joseph Georg von Ehrler (1878 bis 1905) und langjährigen Schriftleiters des Pilger (1906 bis 1922) hervorgetreten ist, hat sich dieser stiefmütterlich behandelten Materie angenommen.

[...]

Die Arbeit von Betz wurde auch dadurch möglich, dass im Gefolge der Neugliederung der Pfarreien ab 2016 nahezu alle Pfarrarchive im Bistumsarchiv verzeichnet und zugänglich gemacht wurden.

Mathias Köller in: Der Pilger. Kirchenzeitung der Katholiken im Bistum Speyer, 28. August 2022, Nr. 34, S.29


Zum Inhalt

Kirchliche Bruderschaften waren mit Ablässen versehene Gebetsgemeinschaften. Das Buch behandelt Zusammenschlüsse katholischer Laien mit bestimmten Regeln in Form von Statuten im Bistum Speyer.

Wie in anderen Bistümern gingen die Bruderschaften im Bistum Speyer meist von den Mutter-Bruderschaften eines Ordens aus. Auch die Orden selbst waren nach Missionen an der Einführung von Bruderschaften beteiligt: Die Franziskaner an einer Marien-Bruderschaft, die Dominikaner an einer Rosenkranz-Bruderschaft, die Jesuiten an einer Todesangst Christi-Bruderschaft oder einer Marianischen Stände-Sodalität. Für das Bistum konnten zahlreiche verschiedene Konfraternitäten ermittelt werden, wobei die ab dem 17. Jahrhundert bestehenden und spätere besonders berücksichtigt wurden. Von bischöflicher Seite waren im 19. Jahrhundert mindestens zwei Bruderschaften in einer Pfarrei gewünscht. Die Verwaltung der Bruderschaften lag in der Hand von Laien, es waren aber die Frauen, die das Bestehen der Konfraternitäten am meisten förderten. Bereits im 19. Jahrhundert ersetzten jedoch oft katholische Vereine die Bruderschaften.

In dem Buch werden Bezugspunkte für die Bruderschaften wie Listen von Wallfahrtsstätten gebracht. Neben den Pfarrarchiven sind bischöfliche Visitationsberichte bis ins 20. Jahrhundert interessante Quellen für Bruderschaften. Die Frömmigkeitsgeschichte wird hierbei durch Sozialgeschichte ergänzt. Auch literarische Quellen wie die Schematismen, statistische Handbücher des Bistums, wurden ab 1864 ausgewertet. Die Handbücher des Bistums von 1961 und 1991 zeigen den drastischen Rückgang der Bruderschaften. Überblicke werden über vorreformatorische Bruderschaften und solche des 17. und 18. Jahrhunderts gegeben.

Bereits hier sehen wir einige große Bruderschaften, im 19. Jahrhundert musste sich das Bistum jedoch gegen staatskirchliche Eingriffe in kirchliche Rechte durchsetzen. So wurden damals vier große Bruderschaften neu eingeführt oder wiederhergestellt. Daneben bestand die Todesangst-Bruderschaft der Jesuiten, deren Netzwerk beispielhaft an der Gründung in Hördt gezeigt wird. Weitere Bruderschaften weisen auf die Vielfalt solcher Gründungen im Bistum hin, von denen einige ihrer Statuten abgedruckt werden. Auf über 150 Seiten erfolgt eine besondere Darstellung der einzelnen alphabetisch angeordneten Pfarreien. Hier steht die Statistik mit Mitglieder- und Jahreszahlen im Vordergrund.

Die Autorin beleuchtet das Thema von allen Seiten, historisch, kirchenpolitisch, theologisch und volkskundlich. Hauptsächlich sollen die Dokumente aber für sich sprechen und dem Leser mit Listen, Überblicken und vielen Zitaten einen Eindruck von den kirchlichen Verhältnissen in einer vergangenen Zeit auf einem Spezialgebiet der Volksfrömmigkeit geben.

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