Dissertation: Aspekte der Mosaikausstattung in Bädern und Thermen des Maghreb

Aspekte der Mosaikausstattung in Bädern und Thermen des Maghreb

Buch beschaffen

ANTIQUITATES – Archäologische Forschungsergebnisse, Band 18

Hamburg , 380 Seiten

ISBN 978-3-86064-731-8 (Print)

Zum Inhalt

Die Therme als Bautypus breitete sich schon recht früh auch in den Provinzen des römischen Reichs aus und stand dort nicht nur der römischen, sondern auch der einheimischen Bevölkerung zur Verfügung. Prunkvolle Thermen hatten hier die Aufgabe, die Macht des römischen Kaisertums und den damit verbundenen städtischen Lebensstandard zu propagieren. Beim Bau einer Thermenanlage sollten Architektur, Technik und Dekor in der Bauplanung und -ausführung sinnvoll aufeinander Bezug nehmen und dementsprechend abgestimmt sein. Viele Thermen zeigen jedoch über die einfache Standardisierung hinaus eine offensichtliche Abweichung sowohl in der Architektur und der Technik als auch der dekorativen Ausstattung; letztere nimmt in dieser Arbeit den wichtigsten Platz ein. Die Intention des Bauherrn - ob Privatmann, Gemeinde oder der Herrscher selbst - bestand darin, den ‘rohen Typus Bad‘ so auszugestalten, dass man später ein einheitliches und harmonisches Ganzes erhielt.

Mosaiken konnten in Thermen ganz unterschiedlich verwendet werden. Sie wurden auf dem Fußboden verlegt, zierten Badebecken und Piscinen und fanden ihren Platz - wenn auch seltener - an Wänden und Decken bzw. Gewölben. Sie erfüllen in erster Linie eine praktische Funktion, indem sie nämlich die Oberfläche mit einer wasserdichten und dekorativen Schmuckschicht bedecken. Daneben sollen sie aber auch mit ihrem Schmuckbild das Auge des Betrachters erfreuen. Man trifft hierbei sowohl auf mono- bzw. bichrome Mosaike als auch auf polychrome Tesselate (bzw. Mosaike) mit schöner Ornamentik oder figürlichem Dekor.

In dieser Studie werden erstmals die unterschiedlichsten Aspekte der Ausstattung von Badeanlagen mit Mosaiken für den maghrebinischen Bereich (in etwa das heutige Marokko, Algerien und Tunesien umfassend) untersucht. Die Grundlage bildet ein umfangreicher Katalog, der die figürlichen Thermenmosaike des Maghreb zusammenstellt. Da ein Großteil der besprochenen Tesselate seinen Platz schon zu Beginn unseres Jahrhunderts in verschiedenen Museen fand und ihr genauer Fundort nicht überliefert ist, stellt sich allerdings die Zuweisung an eine bestimmte Therme häufig als recht schwierig heraus. Dieses Kompendium wird erstmals dem deutschsprachige Raum zugänglich gemacht, da das Material vielfach aus z.T. entlegenen französischen, italienischen und arabischen Grabungsberichten stammt, welche deutsche Bibliotheken oftmals nicht besitzen.

Simone Wiedler legt somit eine Sammlung von Tesselaten vor, die für den maghrebinischen Raum bis dato seinesgleichen sucht. Die durchgeführten Untersuchungen erschöpfen sich jedoch nicht im aufgenommenen Material. Sie sind als Grundlage für weiterreichende Forschungen in anderen Regionen des Imperium Romanum anwendbar.

Ihr Werk im Verlag Dr. Kovač

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