Anette Schröder, Klaudia WinklerTagesstätten für chronisch psychisch kranke Menschen
Ein gemeindepsychiatrischer Beitrag zur Sicherung wohnortnaher Versorgung
Studien zur Psychiatrieforschung, Band 8
Hamburg 1998, 171 Seiten
ISBN 978-3-86064-682-3 (Print)
Zum Inhalt
Der Mangel an tagesstrukturierenden Beschäftigungsangeboten wird von Fachleuten als zentrales Manko in der gemeindepsychiatrischen Versorgung chronisch psychisch kranker und behinderter Menschen angesehen. Der Errichtung von Tagesstätten kommt daher besondere Bedeutung zu, soll der Anspruch, auch psychisch kranken Menschen zu ermöglichen weiterhin in ihrer vertrauten Umgebung zu leben, eingelöst werden. In Gesprächen mit den von chronischer psychischer Krankheit und Behinderung betroffenen Menschen werden soziale Kontaktmöglichkeiten häufig an erster Stelle ihrer Bedürfnisse genannt. Sie wünschen sich Kontakt zu Personen mit ähnlichen Schicksalen, wollen sich über Erfahrungen in Behandlungseinrichtungen, mit ihren Krankheiten und ihren Bewältigungsversuchen austauschen.
Die Überwindung ihrer Rückzugstendenzen gelingt chronisch psychisch Kranken in der Regel nur, wenn sie ihren Kontaktpersonen vertrauen sowie davon ausgehen können, als Person verstanden zu werden. Die Nutzung unspezifischer Freizeitangebote, wie sie von Kommunen angeboten werden, kommt für diese Personen daher kaum in Betracht.
Das Buch basiert auf den Ergebnissen der wissenschaftlichen Begleitforschung zur Einführung der ersten rheinland-pfälzischen Tagesstätten in Landau, Koblenz und Trier. Einen Schwerpunkt bildet die Darstellung der Grundlagen für die Arbeit in Tagesstätten in den verschiedenen Bundesländern. Dazu wurden sowohl die Richtlinien, die die einzelnen Bundesländer formulierten als auch die Konzeptionen bereits vorhandener Tagesstätten aus 13 verschiedenen Bundesländern dokumentiert und analysiert.
Ein weiterer Schwerpunkt besteht darin, basierend auf Interviews ein Nutzerprofil der Personen zu erstellen, die Tagesstätten in Anspruch nehmen. Zusätzlich wurden die subjektiven Einschätzungen und Beurteilungen der Angebote durch die Besucher/innen erfasst. Mit diesem Perspektivenwechsel - die Tagesstätte aus der Sicht ihrer Besucher/innen - wird zugleich eine subjektive Evaluation der Tagesstätte vorgenommen.
Schlagworte
behinderte MenschenGemeindepsychatrieGesundheitswissenschaftMedizinpsychisch KrankeTagesstättenwohnortnahe VersorgungIhr Werk im Verlag Dr. Kovač
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