: Nachweis von Epstein-Barr-Virus DNA in Zellen des humanen Zungen- und Genitalepithels

Nachweis von Epstein-Barr-Virus DNA in Zellen des humanen Zungen- und Genitalepithels

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HIPPOKRATES – Schriftenreihe Medizinische Forschungsergebnisse, Band 21

Hamburg , 72 Seiten

ISBN 978-3-86064-173-6 (Print)

Zum Inhalt

Diese Arbeit dokumentiert den Nachweis von Epstein-Barr-Virus (EBV)-DNA in Abstrichen der humanen Zungenschleimhaut mittels Filter in situ Hybridisierung (FISH), Polymerasekettenreaktion (PCR) und durch einen Zungenoberflächenabdruck (FLAP). Es wurden Proben klinisch-immunologisch Gesunder als Kontrollgruppe untersucht, Testgruppen waren iatrogen immunsupprimierte Patienten, die mit Chemotherapie behandelt wurden (IS) und Patienten, die durch das HIV immunsupprimiert waren (E).

Mit den Methoden FISH, FLAP und PCR ließen sich signifikante Unterschiede in der Nachweishäufigkeit von EBV-DNA auf der Zungenoberfläche zwischen den HIV-Patienten und der Kontrollgruppe feststellen. Gleiches konnte mit den Methoden FISH und FLAP zwischen der Gruppe der iatrogen Immunsupprimierten und der Kontrollgruppe festgestellt werden.

Zusammen mit den Proben für die DNA-Untersuchungen wurde den gleichen Patienten Blut abgenommen und das Serum auf IgG-Antikörper gegen EBV-VCA untersucht, um die serologische Prävalenz von EBV in den Gruppen zu dokumentieren und die Ergebnisse aus Serologie und DNA-Nachweis in Relation zueinander zu setzen.

Bei der Untersuchung von Sensitivität und Spezifität der drei Untersuchungsmethoden unter der Annahme, dass der Serumstatus die beste Möglichkeit zum Nachweis einer abgelaufenen EBV-Infektion ist, zeigte sich die PCR wegen ihrer hohen Empfindlichkeit in der Kontrollgruppe und bei den iatrogen Immunsupprimierten am sensitivsten. In der Gruppe der HIV-Patienten war die Sensitivität der FLAP-Technik am besten.

Aus dieser Arbeit über die Rolle von EBV im Zusammenhang mit der Entstehung lymphoproliferativer Erkrankungen bei immunsupprimierten Patienten kann die Schlussfolgerung gezogen werden, dass es sinnvoll wäre, nicht nur IgG und IgM Titer gegen EBV-VCA zu bestimmen, sondern zusätzlich ein Monitoring der auf der Zungenoberfläche nachweisbaren EBV-DNA-Menge mit z.B. der FLAP-Technik und der Polymerase-Kettenreaktion durchzuführen. Die ermittelte DNA-Menge steht in Relation zu Art und Anzahl der Viruspartikel. Die Schwankungen des Serum-Antikörperspiegels stellen dagegen ein Phänomen sekundärer Art dar, als Folge einer veränderten Wechselwirkung zwischen EBV-Vermehrung und Kontrolle durch das menschliche Immunsystem. Aus der Feststellung erhöhter Virus-DNA-Konzentration würden sich direkte therapeutische Konsequenzen ergeben und könnten somit früher als bisher gegen das entsprechende infektiöse Agens eingeleitet werden.

Erstmals wird gezeigt, dass EBV-DNA auch auf nicht entzündlich veränderter Genitalschleimhaut vorkommt. Die Möglichkeit eines genitalen Reservoirs für EBV muss daher erwogen und die Bedeutung einer genitalen EBV-Infektion bei der Entstehung von Entzündungen und Tumoren im Genitaltrakt bestimmt werden.

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