Lothar TremmelUntersuchungen zu optimalen Symbolen in graphischen Darstellungen
Forschungsergebnisse zur Informatik, Band 7
Hamburg 1992, 135 Seiten
ISBN 978-3-86064-011-1 (Print)
Zum Inhalt
Ziel der Datenanalyse ist, Struktur und Zusammenhänge in den Daten zu erkennen. Oft verwendet man dazu mathematische Algorithmen wie Faktoren– oder Diskriminanzanalyse: Eine externe Maschinerie, in die man sozusagen oben die Daten hineinschüttet und unten die fertigen Ergebnisse in Form von Gruppierungen und Strukturaussagen herausbekommt.
Lothar Tremmel geht es um einen anderen Weg: Man zeigt die Daten, wie sie sind, und überläßt es der menschlichen Informationsverarbeitung, sie zu verarbeiten. Diese “interne Maschinerie” ist außerordentlich leistungsfähig, flexibler und häufig schneller als ein Computer, aber wie jener benötigt sie die Daten in einem geeigneten Eingabeformat. Dieses zu finden ist das interessante psychologische Problem. Durch das Schaffen geeigneter Eingabeformate oder Displays gelingt es also, die Informationsverarbeitung in den Menschen hineinzuverlagern. Ein Vorteil ist, daß man die Daten zeigen kann, wie sie sind, und jeder Mensch die Strukturen selbst erkennen kann, ohne komplizierte mathematische Algorithmen nachvollziehen zu müssen.
Das wichtigste “Interface” ist das Auge: Visuelle Displays sind mächtig: wir trauen unseren Augen, wir wissen, was wir mit eigenen Augen gesehen haben: Das Wort “Wissen” hat etymologische Beziehungen zu lat. “videre” und dem altgr. Perfekt “gesehen haben”. Die Netzhaut ist ein Bio–Computer mit einem hohen Grad an Parallelverarbeitung. Eine gute graphische Darstellung nutzt diese Eigenschaft, so daß die wesentliche Datenstruktur mit einem Blick erfaßt wird.
Um herauszufinden, wie diese graphische Darstellung beschaffen sein muß, läßt der Autor auch namhafte Grafikexperten zu Wort kommen und wendet sich auch der wahrnehmungspsychologischen Grundlagenforschung zu.
Schlagworte
Asymmetrie-EffektDatenanalyseDisplayInformatikInformationsverarbeitungKontexteffektPlotsymbolStreuungsdiagrammWahrnehmungspsychologieIhr Werk im Verlag Dr. Kovač
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