Sammelband: Deutsche im Schwarzmeergebiet, auf der Krim und im Kaukasus vom 19. Jahrhundert bis 1941

Deutsche im Schwarzmeergebiet, auf der Krim und im Kaukasus vom 19. Jahrhundert bis 1941

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Studien zur Geschichtsforschung der Neuzeit, Band 88

Hamburg , 682 Seiten

ISBN 978-3-8300-8470-9 (Print) |ISBN 978-3-339-08470-5 (eBook)

Rezension

[...] ist der vorliegende Band für diejenigen, die sich mit der Geschichte deutscher Siedlungen im Zarenreich und der Sowjetunion und den Interaktionen in einem konfessionell und ethnisch höchst heterogenen Terrain befassen, ein willkommenes Kompendium.

Kerstin S. Jobst in: Jahrbücher für Geschichte Osteuropas, 2017/4


Zum Inhalt

Die deutsche Besiedlung des nördlichen Schwarzmeergebiets, der Krim und des Kaukasus begann im Gefolge der militärischen Eroberung dieser Gebiete durch das Russische Kaiserreich. Sie diente der wirtschaftlichen Erschließung der neu gewonnenen Territorien und zugleich der Ansiedlung einer den Thron der Romanovs treu ergebenen christlichen Bevölkerung. Die privilegierte Stellung der bäuerlichen Kolonisten und Handwerker ermöglichte ihnen nach Jahrzehnten der Anpassung an die neuen klimatischen Verhältnisse und Böden nicht nur einen gewissen Wohlstand zu erreichen, sondern wichtige Impulse für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes zu geben.

Die deutsch-russischen Wechselbeziehungen in Wissenschaft, Architektur, Literatur, Musik usw. trugen zur Bereicherung und Entwicklung Russlands bei.

Im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts führten die Bestrebungen zur Modernisierung Russland u.a. zum Abbau der Privilegien der deutschen, bulgarischen und mennonitischen Kolonisten. Emigration und Reemigration eines Teils von ihnen, die Einführung des allgemeinen Wehrdienstes waren deren Folgen. Die Wehrlosigkeit der Mennoniten konnte durch die Gewährung des Rechts auf Ersatzdienst gewahrt bleiben.

Der Erste Weltkrieg mit der Deportation der Wolhyniendeutschen war ein Wendepunkt in der Geschichte der Deutschen im Russischen Reich. Nach der Machtergreifung der Bol‘?eviki begannen Jahrzehnte der gewaltsamen Umgestaltung aller Lebensbereiche, die in der Forschung die Bezeichnung „Social Engineering“ bekommen haben.

Wissenschaftlern aus Deutschland, der Ukraine, Azerbajdan und Russland haben in wissenschaftlichen Konferenzen in Göttingen Ergebnisse ihrer Forschungen zur Geschichte der Deutschen im Schwarzmeergebiet, auf der Krim und im Kaukasus vom 18. Jahrhundert bis 1941 vorgetragen. 27 Beiträge aus diesen Konferenzen wurden in diesen Band aufgenommen. Sie geben einen Einblick in eine weithin unbekannte deutsche Geschichte im Osten Europas, deren Brückenfunktion bis heute fortwirkt.

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