Kristina M. C. BarnikolUnterstellt statt überprüft?
Das richterliche Vorgehen bei der Verantwortlichkeitsbeurteilung
nach § 3 JGG
Zusammenhänge zwischen kognitionspsychologischen Einflussfaktoren im Beurteilungsprozess und dem Beurteilungsergebnis
Hamburg 2012, 296 Seiten
ISBN 978-3-8300-6596-8 (Print)
ISBN 978-3-339-06596-4 (eBook)
Rezension
[…] BARNIKOL hat sich auf die Untersuchung bezüglich Richtern und Richterinnen konzentriert und imponiert unter anderem durch die selbst angestellte kritische Analyse zu Fragen der Gültigkeit und der Verallgemeinerungsfähigkeit ihrer Ergebnisse (vgl. S. 247 ff.).[…] Nach den Ergebnissen der Untersuchung von BARNIKOL wird die Verantwortungsreife fast immer bejaht und mitunter gar nicht geprüft (S. 238).
[…] Aus jugendstrafrechtlich-kriminologischer Sicht verdient schon die Wahl des Untersuchungsthemas höchste Anerkennung […]
Zum Inhalt
Aktenanalysen zeigen, dass die Verantwortlichkeit jugendlicher Straftäter (§ 3 JGG) selbst bei Höchststrafenurteilen mit nur einem Satz erwähnt und meist ohne nachvollziehbare Prüfstrategie bejaht wird. Diese Rechtspraxis ist mit der hinter § 3 JGG stehenden Intention des Gesetzgebers kaum vereinbar.
Das Buch lenkt erstmals den Blick auf mögliche Ursachen für dieses Vorgehen. Anhand von Experteninterviews und einer bundesweiten Befragung von JugendrichterInnen werden Zusammenhänge zwischen situativen bzw. personalen Faktoren und dem Beurteilungsergebnis untersucht.
Schlagworte
EinstellungenForensisches Psychiatrisches GutachtenGeistige ReifeJugendgerichtsgesetzJugendkriminalitätJugendstrafrechtMoralentwicklungPsychologische DiagnostikRechtspsychologieRichterliches UrteilSittliche ReifeStrafmündigkeitVerantwortlichkeitIhr Werk im Verlag Dr. Kovač
Möchten Sie Ihre wissenschaftliche Arbeit publizieren? Erfahren Sie mehr über unsere günstigen Konditionen und unseren Service für Autorinnen und Autoren.