Dissertation: Effizienzanalyse im stationären Sektor

Effizienzanalyse im stationären Sektor

Eine Untersuchung anhand der Bundesländer Bayern, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen

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Schriftenreihe volkswirtschaftliche Forschungsergebnisse, Band 175

Hamburg , 250 Seiten

ISBN 978-3-8300-6141-0 (Print) |ISBN 978-3-339-06141-6 (eBook)

Zum Inhalt

Warum besteht ein Interesse, die Effizienz deutscher Krankenhäuser zu messen? In einem reinen Wettbewerbsmarkt würde es keinen Grund geben, die Effizienz zu messen. Nur die effizienten Anbieter würden auf dem Markt überleben. Der Markt für Krankenhausleistungen entspricht jedoch nicht den Bedingungen eines Wettbewerbsmarktes. Zwar sind die deutschen Krankenhäuser vermehrt dem Wettbewerb ausgesetzt, doch gibt es eine staatliche Investitionsfinanzierung, wodurch der Anreiz zur Erhaltung und Steigerung der Effizienz abgeschwächt wird. Weiterhin wird dieser Markt durch staatliche Regulierung (Krankenhausplanung) beeinflusst, was Auswirkungen auf den Marktzutritt und den Marktaustritt hat. Für die Mehrzahl der bestehenden Krankenhäuser entfällt bisher der Kapitalmarkt als sanktionierende Instanz, welche die Effizienz gewährleisten würde.

Interesse an einer effizienten Leistungserbringung im Krankenhaussektor haben neben den Krankenhäusern selbst weitere Gruppen: die Versicherten, die Krankenversicherungen sowie die staatlichen Instanzen. Die Versicherten ziehen Krankenversicherungen vor, welche Verträge mit Leistungsanbietern abschließen, die ein günstiges Preis-Leistungs-Verhältnis auszeichnet. Das Ziel der Krankenversicherer ist es, ihre Kosten niedrig zu halten, um ihren Versicherten günstige Beiträge anbieten zu können. Die staatlichen Instanzen haben ein Interesse an einer effizienten Leistungserstellung der Krankenhäuser, da sie die Kosten der Bevölkerung für Gesundheit möglichst gering halten wollen und im Krankenhaussektor den größten Kostentreiber sehen.

Will man Effizienz messen, ist zunächst zu definieren, was mit Effizienz beziehungsweise Ineffizienz gemeint ist. Fokus vieler Effizienzuntersuchungen im Krankenhausbereich ist eine Effizienzbewertung im technischen Sinne. Es wird versucht, die „richtige“ Menge an Input zu ermitteln, die notwendig ist, um einen vorgegebenen Output zu erreichen.

In dieser Studie wird die Effizienz mittels des nichtparametrischen Ansatzes der Data Envelopment Analysis (DEA) geschätzt. Eine Alternative wäre die Verwendung parametrischer Ansätze wie den der Stochastic Frontier Analysis (SFA). Die DEA verlangt im Vergleich zur SFA nicht, eine funktionale Form zwischen Faktoreinsatz und Faktorerträgen explizit zu spezifizieren. Dies ist gerade für eine Anwendung im Bereich des stationären Sektors von Bedeutung, da Kostenfunktionen hier schwer zu spezifizieren sind.

Der Fokus der Untersuchungen dieser Studie liegt neben allgemeinen strukturellen Fragen, wie die nach der Abhängigkeit der Effizienz von der Trägerschaft, der Konkurrenzsituation, der Größe der Krankenhäuser/Fachabteilungen vor allem auf Unterschieden in der Effizienz der ausgewählten Bundesländer Bayern, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen. Hierbei wird davon ausgegangen, dass diese neben demographischen und geographischen Merkmalen durch planerische Elemente beeinflusst werden. Es werden Spezifika der Planung der Länder herausgearbeitet und den Ergebnissen gegenüber gestellt. Die Verbindung von Untersuchungen der Effizienz von Krankenhäusern (489 Beobachtungen über zwei Jahre) und Fachabteilungen auf der Basis fachabteilungsspezifischer Daten gibt es so für Deutschland noch nicht. Mittels dieser Vorgehensweise sind Aussagen auf Krankenhaus- und Fachabteilungsebene möglich. Diese können in Beziehung zueinander gebracht werden.

Ziel dieser Studie ist es, mit Hilfe einer zweistufigen Analyse – einer Schätzung der Effizienz mittels DEA und einer nachfolgenden Regression der Effizienz auf die Umweltvariablen – empirische Aussagen über die Ursachen und die Wirkung der (In)Effizienz zu erhalten. Basis hierfür sind zum einen die ausgewählten Schätzmethoden sowie Überlegungen zu den eingehenden Input- und Outputvariablen und den Umweltvariablen, die einen Einfluss auf die Effizienz haben können. Dabei liegt ein besonderer Fokus auf institutionellen Gegebenheiten.

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