Dissertation: Die Person-Gruppe-Diskrepanz

Die Person-Gruppe-Diskrepanz

Eine Folge von Selbstkategorisierung und Vergleichen?

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Studienreihe psychologische Forschungsergebnisse, Band 106

Hamburg , 292 Seiten

ISBN 978-3-8300-1548-2 (Print) |ISBN 978-3-339-01548-8 (eBook)

Zum Inhalt

Was hat der frankophone Kanadier mit südasiatischen Immigrantinnen zu tun? Was verbindet alleinerziehende Mütter mit Chinesen, Indern und Pakistanis in Toronto? Was bringt die Ostdeutschen mit den Inuit zusammen?

Aus Perspektive der Intergruppenforschung handelt es sich um Mitglieder von jeweils statusunterlegenen Gruppen. In entsprechenden Untersuchungen schätzten sie das Ausmaß der Diskriminierung, der sie persönlich ausgesetzt sind, geringer ein als das ihrer Gruppe und zeigten damit das typische Muster der Person-Gruppe-Diskrepanz sozialer Diskriminierung. Dieses Phänomen besagt, dass Mitglieder von Minoritäten mehr Diskriminierung gegenüber ihrer Gruppe wahrnehmen, als gegenüber ihrer eigenen Person als Mitglied dieser Gruppe.

Die Arbeit nähert sich dem Phänomen in vier Experimenten empirisch an. Dabei steht folgende Erklärung im Mittelpunkt der Betrachtungen: Situationseinschätzungen für die Gruppe beruhen auf anderen Informationen als für die eigene Person. Warum? Erstens, Urteile beruhen auf Vergleichen. Zweitens, spezifische Vergleiche werden durch Selbstkategorisierungen beeinflusst. Drittens, das saliente Level der Selbstkategorisierung (personale oder soziale Identität) ist von der sozialen Entität (Person oder Gruppe) abhängig, für die die Situation einzuschätzen ist. Damit sind unterschiedliche Vergleiche (interpersonal oder intergruppal) für Person und Gruppe wichtig, was zu unterschiedlichen Urteilen für beide Targets führen kann.

Um entsprechende Annahmen zu prüfen, wurde eine Reihe von Experimenten durchgeführt. Zunächst wurde die Leichtigkeit des Informationsabrufs in Bezug auf die eigene Person oder die Gruppe variiert (Exp.1) Danach wurde die Informationsgrundlage mittels Prototypikalität variiert (Exp.2-4), wobei die Informationswahl über alle drei Experimente hinweg eingeschränkt wurde. Dabei wurden sowohl statusunterlegene als auch statusüberlegene, künstliche sowie natürliche Gruppen betrachtet.

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