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Heilung zwischen Welten – Zur Kulturgeschichte des medizinischen Wissenstransfers zwischen Europa und dem Vorderen Orient

Von der Antike bis zur Gegenwart

Schriften zur Ideen- und Wissenschaftsgeschichte, Band 25

Hamburg , 316 Seiten

ISBN 978-3-339-13960-3 (Print) |ISBN 978-3-339-13961-0 (eBook)

Zum Inhalt deutschenglish

Diese Publikation ist dem Transfer medizinischen Wissens zwischen Orient und Okzident, zwischen christlichen und muslimischen Kulturen, zwischen Europa, Nordafrika und Asien gewidmet.

Ausgehend von der der antiken griechisch-sprachigen Medizin des östlichen Mittelmeerraums, die auf empirischer Naturbeobachtung beruht, wurden Theorien und Kenntnisse einer rationalen Medizin seit dem 7. Jahrhundert in die entstehende islamische Welt vermittelt. Diese so genannte arabische Medizin erfuhr zahlreiche Beiträge syrisch-aramäischer, jüdischer, iranischer und indischer Ärzte geprägt und sollte besser als „gräko-islamische Medizin“ bezeichnet werden.

Seit dem 11. Jahrhundert wurden arabisch-sprachige Texte der Medizin gezielt ins Lateinische übersetzt. Damit setzte der Transfer arabisch vermittelten medizinischen Wissens nach Westeuropa ein. Beginnend mit der Renaissance wurden die islamische und die westliche Medizin jedoch zunehmend als Gegensätze wahrgenommen – ein Gegensatz, der sich mit der wachsenden naturwissenschaftlichen Ausgestaltung der westeuropäischen Medizin ab dem 16. Jahrhundert noch verschärfte.

Als ab dem 18. Jahrhundert in Ägypten und Persien Reformbewegungen entstanden, die unter anderem eine Modernisierung der Medizin zum Ziel hatten, wurde die zunehmend biologisch ausgerichtete europäische Medizin in die islamische Welt exportiert. Damit war ein „Re-Transfer“ vieler Kenntnisse und Fertigkeiten der gräko-islamischen Medizin verbunden.

Diese Studie verfolgt die Absicht, die gegenseitige Durchdringung westlicher und östlicher Medizin seit der Antike nachzuvollziehen. In ideologiekritischer Weise widmet sich der Autor dabei grundsätzlichen Fragen des Wissenstransfers und legt den imaginären Charakter der oft beschworenen Dichotomie von Orient und Okzident offen.

Das Fazit der Monographie besteht darin, dass die westliche allopathische und die „orientalische“, gräko-islamische Medizin über gemeinsame Wurzeln verfügen, deren Traditionsstränge sich über einen Zeitraum von drei Jahrtausenden immer wieder gekreuzt haben.

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