Doktorarbeit: Verbesserung der Qualität der Kostenkalkulation in der gastroenterologischen Endoskopie

Verbesserung der Qualität der Kostenkalkulation in der gastroenterologischen Endoskopie

Aufbau von Methodik und IT-Werkzeugen für einen Leistungs- und Kostenbenchmark sowie Entwicklung und Validierung eines Leistungskatalogs zur Kostenverteilung

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Gesundheitsmanagement und Medizinökonomie, Band 54

Hamburg , 198 Seiten

ISBN 978-3-339-12396-1 (Print) |ISBN 978-3-339-12397-8 (eBook)

Zum Inhalt deutschenglish

Zur Ermittlung der Kosten endoskopischer Leistungen wurden der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie (DGVS) von 74 Kalkulationskrankenhäusern des Instituts für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK) die kompletten gastroenterologischen Fall- und Kostendatensätze (§ 21 KHEntgG) von 2011 – 2015 anonymisiert überlassen (4 873 809 Falldatensätze). Aus Fällen mit nur genau einer Endoskopie (n = 274 186) wurden die mittleren Kosten für 46 endoskopische Leistungsgruppen aus 5 Jahren ermittelt.

Im G-DRG-System sind endoskopische Leistungen nicht vollständig bzw. einfache und komplexe nicht ausreichend differenziert abgebildet. Hauptursache ist eine Zuordnung der Personalkosten aufgrund veralteter Leistungskataloge sowie das Fehlen einer verpflichtenden Zeiterfassung der Personalbindung.

Zur Erstellung eines zeitgemäßen Leistungskatalogs wurden auf Basis der gelieferten Fall- und Kostendatensätzen alle Operationen und Prozedurenschlüssel (OPS) endoskopischer Leistungen in Leistungsgruppen (z. B. Koloskopie mit Biopsie/Koloskopie mit Stenteinlage) klassifiziert. Eine Expertengruppe ordnete diese nach Fallschwere und wies ihnen geschätzte Personalbindungszeiten zu. In 2014 wurde der Leistungskatalog an 119 Krankenhäusern mittels Personalzeiterfassung in der Endoskopie validiert (38 288 Prozeduren).

Dieses 3-stufige Vorgehen hat die Erstellung eines zeitgemäßen Leistungskatalogs mit 97 Einzelleistungsgruppen ermöglicht, der über 99 % aller durchgeführten endoskopischen Prozeduren abdeckt. Er ist anhand der ärztlichen Personalbindung gewichtet. Während in der Vergangenheit eine diagnostische Koloskopie im Vergleich zur Ösophagogastroduodenoskopie (Standardwert 1,0) ein Relativgewicht von 1,13 aufwies, wird der Personalaufwand im Leistungskatalog sachgerechter mit 2,16 abgebildet. Bei der diagnostischen ERCP ändert sich das Relativgewicht von 1,7 auf 3,62. Leistungen mit hoher Personalbindung, die bisher nicht erfasst wurden, werden jetzt sachgerecht abgebildet (z. B. ESD im Magen 16,74).

Aus diesem Projekt ist ein einmaliger Datenpool entstanden, der auf § 21-KHEntgG-Datensätzen von über 70 Krankenhäusern aus neun Jahren besteht. Damit ist die Grundlage für verschiedene andere Forschungsfragen zur Versorgung in Deutschland geschaffen worden. Verschiedene Arbeiten haben hier schon angeknüpft.

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