Christof MorscherKonsumenten-Kreditinformationssysteme
Schriftenreihe innovative betriebswirtschaftliche Forschung und Praxis, Band 500
Hamburg 2018, 436 Seiten
ISBN 978-3-339-10558-5 (Print)
ISBN 978-3-339-10559-2 (eBook)
Zum Inhalt
Der Autor befasst sich mit Konsumenten-Kreditinformationssystemen. Darunter sind sowohl private Kreditbüros wie öffentliche Kreditregister zu verstehen, die Informationen über das (Finanz-)Verhalten von Konsumenten sammeln, ggf. auswerten, weiterleiten und in Form von Scorings verdichten um dadurch eine Wahrscheinlichkeitsaussage über die Kreditwürdigkeit einer Person zu treffen und diese ggf. gegen Entgelt an Kunden weitergeben.
In Deutschland existiert die Evidenzzentrale für Millionenkredite als öffentliches Kreditregister. Das bekannteste private Kreditbüro in Deutschland ist die Schufa Holding AG, wobei zu konstatieren ist, dass die Informationslage über diese Entitäten allgemein immer noch als gering angesehen werden kann. Neben einer Umfrage wurde auch eine länderübergreifende (Panel-)Regressionsanalyse durchgeführt, welche die Wirkungen solcher Entitäten auf die finanzielle Inklusion sowie auf mehrere Faktoren des Bankensystems zum Gegenstand hatte. Als weitere Komponente wurden diese Systeme sowohl aus theoretischer Sicht und mittels (Macht-)theoretischen Überlegungen (insb. auf der Basis von Foucault) analysiert. Zudem widmet sich ein Kapitel auch dem Big Data Scoring.
Die große Bedeutung dieser Studie ergibt sich zudem aus dem Umstand, dass negative Bonitätseinschätzungen solcher Institute (in manchen Ländern) dazu führen können, dass keine Kredite mehr aufgenommen werden können, diese nur zu erheblich erhöhten Zinsen vergeben werden, sich die Kredithistorie auf die Bewerberchancen auf einen Arbeitsplatz auswirken können, auf die Höhe von Versicherungsprämien, ob Ratenzahlungen durchgeführt werden können und ob ein Kauf auf Rechnung möglich ist. Insofern haben diese Systeme Auswirkungen auf jede Person in Deutschland, wo etwa der Abdeckungsgrad durch private Kreditbüros bei 100% liegt.
Zudem wurden diese Systeme bisher in der wirtschaftswissenschaftlichen Literatur eher „stiefmütterlich“ behandelt, weshalb es nun an der Zeit war, diese Institutionen genauer zu beleuchten.
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