Forschungsarbeit: Pelagius I. und der Primat Roms

Pelagius I. und der Primat Roms

Ein Beitrag zum Drei-Kapitel-Streit und zur Papstgeschichte des 6. Jahrhunderts

Buch beschaffenOpen Access

Mainzer Althistorische Studien (MAS), Band 7

Hamburg , 232 Seiten

ISBN 978-3-8300-9740-2 (Print) |ISBN 978-3-339-09740-8 (eBook)

Rezension

[...] [The book] is a great example of the payoff of rhetorical analysis for our historical understanding of late antique papal history, even if it also demonstrates the limitations of language as a political tool in past times. [...]

Kristina Sessa in: Early Medieval Europe, 2020 28 (4)


Zum Inhalt

Der (ost-)römische Kaiser Justinian I. (527–565) ist für seine Wiedereroberung Italiens und seine Rechtskodifikationen bekannt. Wie viele seiner Vorgänger war auch er um die religiöse Einheit der Christenheit bemüht. In diesem Zusammenhang verurteilte er die sogenannten Drei Kapitel, was allerdings zu langanhaltenden theologischen Auseinandersetzungen führte.

Die kaiserliche Maßnahme wurde vom Zweiten Konzil von Konstantinopel (553) bestätigt und vom römischen Bischof Vigilius (537–555) übernommen. Vigilius hätte die kaiserliche Position im Westen vertreten, doch er verstarb auf der Rückreise von Konstantinopel. Somit war die Kontroverse im Westen nicht beendet. Viele Christen lehnten die Verurteilung der sogenannten Drei Kapitel weiterhin ab. Pelagius I. (556–561), Vigilius‘ Nachfolger als Bischof von Rom, war ursprünglich ein Gegner der Verurteilung, vertrat aber nun den justinianischen Standpunkt.

Die Studie sucht nach Gründen für Pelagius‘ überraschend wirkende Nachfolge und fragt danach, wie er seine Position legitimieren und sichern konnte angesichts der theologischen Differenzen, die gerade auf der italienischen Halbinsel besonders ausgeprägt scheinen.

Durch eine eingehende Analyse zahlreicher Briefe Pelagius’ I. zeigt Florian Battistella die Vielschichtigkeit der Kontroverse auf. Er macht deutlich, dass der Drei-Kapitel-Streit mehr ist als eine bloße theologische Auseinandersetzung zwischen griechischem Osten und lateinischem Westen. Pelagius I. und der Primat Roms ist somit ein Aufruf, die theologischen Entwicklungen des sechsten nachchristlichen Jahrhunderts aus einer anderen Perspektive zu betrachten.

BY-NC-ND

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