Doktorarbeit: Schulische Diagnostik von Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsproblemen

Schulische Diagnostik von Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsproblemen

Erfassung von ADHS-Symptomen durch Lehrkräfte mit Hilfe eines Screeninginstruments für die Grundschule

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Studienreihe psychologische Forschungsergebnisse, Band 183

Hamburg , 182 Seiten

ISBN 978-3-8300-8847-9 (Print) |ISBN 978-3-339-08847-5 (eBook)

Zum Inhalt

Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörungen (ADHS) stellen einen zentralen Problembereich des Kindes- und Jugendalters dar. Die Symptome und die damit verbundenen Folgeprobleme kommen dabei besonders prägnant im schulischen Bereich zum Tragen und stellen alle Beteiligten vor große Herausforderungen. Zudem sind Lehrerinnen und Lehrer häufig die ersten professionellen Fachkräfte, die eine mögliche Symptomatik bemerken und erkennen können. Aus diesem Grund kommt der Schule sowohl bei der Diagnostik als auch bei der Förderung betroffener Kinder eine besondere Bedeutung zu. Der zentralen Rolle der Schule wurde mit Blick auf die aktuelle Studienlage bislang nur wenig Rechnung getragen; der Forschungsschwerpunkt lag überwiegend im klinischen Bereich der psychiatrischen und/oder psychotherapeutischen Versorgung.

In dieser Untersuchung wird die Rolle der Schule im diagnostischen Prozess bei ADHS systematisch herausgearbeitet. Zudem wird mit dem ADH-S-G, einem Screeninginstrument für die Grundschule, ein raschskaliertes Beurteilungsinstrument vorgestellt, mit dessen Hilfe die Rolle der Schule im diagnostischen Prozess gestärkt wird. In einer umfassenden empirischen Studie an einer repräsentativen Stichprobe von 1.272 Grundschülerinnen und Grundschülern aus Baden-Württemberg wurden die vier Skalen des ADH-S-G, Aufmerksamkeitsdefizit, Hyperaktivität, Soziale Probleme und Emotionale Probleme, überprüft und validiert. Zudem wurden anhand einer Teilstichprobe von Kindern mit der Diagnose ADHS Cut-Off-Werte ermittelt. Mit deren Hilfe wird den Lehrkräften ermöglicht, eine valide Einschätzung der genannten Verhaltensauffälligkeiten bei den Schülerinnen und Schülern vorzunehmen. Es konnte gezeigt werden, dass der ADH-S-G ein valides Screeninginstrument ist, das sehr gut zwischen auffälligen und unauffälligen Kindern unterscheiden kann. Darüber hinaus wurden alters- und geschlechtsspezifische Unterschiede sowie Zusammenhänge zu assoziierten Verhaltensproblemen und demographischen Variablen aus Sicht der Lehrkräfte untersucht. Die Übereinstimmung der hier gefundenen Ergebnisse mit Forschungsbefunden aus dem klinischen Kontext spricht für eine valide Abbildung von ADHS-assoziierten Verhaltensweisen im Schulkontext durch die Lehrkräfte.

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