Thomas KallenbrunnenBetreibermodelle oder konventionelles Verfahren zur Realisierung kommunaler Immobilienprojekte
Eine spieltheoretische Untersuchung
Schriftenreihe volkswirtschaftliche Forschungsergebnisse, Band 118
Hamburg 2007, 218 Seiten
ISBN 978-3-8300-2432-3 (Print)
ISBN 978-3-339-02432-9 (eBook)
Zum Inhalt
So genannte Public-Private-Partnerships (PPP) werden bei Immobilienprojekten immer häufiger als Alternative zu einer öffentlichen Eigeninvestition angewendet. Die Studie vergleicht die Durchführung eines öffentlichen Immobilienprojekts nach dem konventionellen Verfahren mit unterschiedlichen Formen von Betreibermodellen unter dem Gesichtspunkt der Anreize privater Produzenten, vertraglich vereinbarte Anstrengungsleistungen tatsächlich zu erbringen. Im Rahmen konventioneller Verfahren werden diese Produzenten im Bau und Betrieb einer Immobilie mit fixen Beträgen entlohnt und von einer öffentlichen Behörde in ihrer Leistungserstellung überwacht. Bei Betreibermodellen hingegen ist an Stelle der kommunalen Überwachung eine qualitätsabhängige Vergütung der Anreizmechanismus für die beteiligten Produzenten.
Es wird gezeigt, dass das konventionelle Verfahren nie Produktionseffizienz gewährleistet, wenn die Beobachtung der Leistung der Produzenten zwar kostenlos, jedoch imperfekt ist. Demgegenüber sind Betreibermodelle unter bestimmten Bedingungen in der Lage, Produktionseffizienzzu erreichen. Es wird hergeleitet, unter welchen Bedingungen Betreibermodelle zu besseren Ergebnissen als das konventionelle Verfahren führen. Dies geschieht mit Hilfe eines spieltheoretischen Modells auf der Basis der Theorie imperfekter Diagnose, welches das Trittbrettfahrer-Problem bei Teamproduktion untersucht. Während viele ökonomische Arbeiten, die sich mit der Bauwirtschaft im Allgemeinen und mit PPP-Modellen im Speziellen beschäftigen, keine formale Analyse betreiben, werden in dieser Studie modellgestützt Begründungen für Betreibermodelle geliefert. Dabei wird von den Erklärungsmustern für PPP-Modelle, die die öffentliche Debatte beherrschen, abgewichen: im Mittelpunkt stehen nicht fiskalpolitische Fragestellungen und die Risikoallokation bei Immobilienprojekten, sondern die Rolle öffentlicher Behörden und der Produktionsfunktion der Immobilie. Der Vorteil von Betreibermodellen liegt darin, dass bei den an der Produktion Beteiligten die Informationsdefizite, die Dritte haben, nicht zum Tragen kommen.
Schlagworte
BauverträgeBetreibermodelleBürokratieDiagnosetheorieKommunale ImmobilienPPPPublic Private PartnershipVolkswirtschaftslehreIhr Werk im Verlag Dr. Kovač
Möchten Sie Ihre wissenschaftliche Arbeit publizieren? Erfahren Sie mehr über unsere günstigen Konditionen und unseren Service für Autorinnen und Autoren.