Dissertation: Zeichnen als Merkhilfe zum Memorieren von Sachinhalten

Zeichnen als Merkhilfe zum Memorieren von Sachinhalten

Naturerschließung im Lebensraum Streuobstwiese durch Schüler*innen der dritten und vierten Jahrgangsstufe

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Didaktik in Forschung und Praxis, Band 116

Hamburg , 440 Seiten

ISBN 978-3-339-12972-7 (Print) |ISBN 978-3-339-12973-4 (eBook)

Zum Inhalt deutschenglish

Die beiden Fächer Sachunterricht und Kunstunterricht sprechen aus traditioneller Sicht getrennte Fähigkeiten an. Diese Studie geht hingegen von der These aus: Zeichnerische Begegnungen mit der Welt legen eine fruchtbare Basis für ein besseres Merken von Sachwissen. Untersucht wird dies bei Schüler*innen in der Grundschule anhand von jahreszeitlichen Naturvorgängen auf einer Streuobstwiese.

Zur Überprüfung der These wird ein Mixed-Method-Forschungsdesign mit quantitativen und qualitativen Methoden verwendet. Die Daten werden in triangulierenden Verfahren analysierend-interpretativ und schlussfolgernd aufeinander bezogen. Eine zentrale Dimension des genutzten Forschungsdesigns besteht darin, innerhalb einer Langzeitstudie Schüler*innen einer Klasse in zwei Gruppen zu teilen – in Schreibende und Zeichnende.

Die Datenerhebung und -auswertung gliedert sich in vier Analysesequenzen. Hierbei wird Sachwissen nach fünf Besuchstagen auf einer Streuobstwiese sowohl mittels verbaler Befragungen erhoben als auch in Form von Zeichnungen – vor, während und am Ende der Studie. Auswertungsmethoden sind neben deskriptiven Standardverfahren qualitative Bild-, Inhalts- und Sequenzanalysen sowie multivariate statistische Methoden.

Bei allen Schüler*innen besteht großes Interesse dann, wenn sie ungestört in der Natur Zeit haben, um unbekannte Sachen zu erforschen. Das Festhalten der dynamischen Natur und das damit verbundene Erklären verstärken die Freude am Zeichnen von Sachen.

Das Neue dieser Dissertation besteht darin, dass Schüler*innen mit Deutsch als Zweitsprache sowie mit schwächeren Schulleistungen als auch jüngere in Zeichnungen zeigen können, dass sie mehr gelernt hatten, als sie bei den anschließenden Befragungen verbal mitteilen konnten. Zeichnen lässt sich als ein wertvolles Instrument zur Wissensgenerierung im Sachunterricht heranziehen. Gleichzeitig fördert anschauungsbezogenes Zeichnen von Natur die Zeichenfähigkeit. Eine Unterrichtsweise, die Schreiben und Zeichnen kombiniert, dürfte daher in seiner Bedeutung weit hinausreichen und in anderen Fächern ebenfalls von Nutzen sein.

Zusammenfassend lässt sich für den Sachunterricht formulieren: Jede Methode setzt den Schwerpunkt auf unterschiedliche Lernaspekte: Schreiben wird eher zum Festhalten von Beobachtungen und zur Wiederholung genutzt, Zeichnen erbringt eine erhöhte Prägnanz der Darstellungen, was zu besserem Verstehen und Lernfortschritten führt. Insofern kann die These dieser Abhandlung „Zeichnerische Begegnungen mit der Welt legen eine Basis für ein besseres Merken von Sachwissen“ als bekräftigt angesehen werden.

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