Doktorarbeit: Die Mechanismen der Kunstfälschung

Die Mechanismen der Kunstfälschung

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CRIMINOLOGIA – Interdisziplinäre Schriftenreihe zur Kriminologie, kritischen Kriminologie, Strafrecht, Rechtssoziologie, forensischen Psychiatrie und Gewaltprävention, Band 45

Hamburg , 264 Seiten

ISBN 978-3-339-11586-7 (Print) |ISBN 978-3-339-11587-4 (eBook)

Zum Inhalt deutschenglish

Immer wieder berichten die Medien von Rekordsummen, die im Rahmen von Auktionen für Kunstwerke namhafter Künstler gezahlt werden. Kunstwerke gelten heute als Investition, sind ein Prestigesymbol und demonstrieren kulturelle Versiertheit. Die große Nachfrage an bedeutenden Kunstwerken und das begrenzte Angebot haben den Grundstein für ein boomendes Betätigungsfeld gelegt: die Kunstkriminalität.

Maria-Eugenie Fried befasst sich interdisziplinär mit der Kunstfälschung, die Schwerpunkte der Betrachtung liegen in der Kriminologie und im Strafrecht. Es erfolgt eine eingehende Untersuchung der Strafbarkeit der Kunstfälscher, neben strafrechtlichen Tatbeständen wie denen des Betruges und der Urkundenfälschung werden auch Sanktionen aus dem Urheberrecht erörtert. Die Opfer von Kunstfälschungen haben es zum Ziel, schadlos gestellt zu werden, sodass die ihnen zustehenden zivilrechtlichen Ansprüche gegen den Verkäufer dargelegt werden. Eine besondere Bedeutung kommt hier der Aufklärungspflicht der Händler zuteil. Zudem hat sich insbesondere im Auktionshandel die Vereinbarung eines Gewährleistungsausschlusses etabliert, der die Auktionshäuser jedoch nicht von der Einhaltung bestimmter Sorgfaltspflichten befreit.

Die Medien prägen in besonderer Weise das Kriminalitätsbild unserer Gesellschaft. Aus diesem Grunde werden verschiedene Fälscherbiographien und die Darstellung der Kunstfälschung in den Medien eingehend beleuchtet. Die hierin immer wiederkehrenden Verharmlosungen der Taten, sich teilweisende deckende Lebensläufe der Kunstfälscher und die Schuldzuweisung an die Opfer drängen das kriminelle Handeln und den Schaden, den die Kunstfälschungen verursacht haben, zugunsten einer die Täter symphatisierenden Haltung in den Hintergrund.

Materielle und kulturelle Schäden werden von den Medien und innerhalb der Selbstdarstellung der Kunstfälscher verdrängt, der Persönlichkeit dieser „Filous“ oder gar „Genies“ wird die ganze Aufmerksamkeit gewidmet. Nach der Entlarvung einer Kunstfälschung werden der Kunsthandel, die hierin gestattete weitgehende Anonymität, die Rolle der Experten und die Habgier der hieran beteiligten Akteure als eigentliche Tatursache dargestellt. Die Kunstfälscher werden zu Prominenten, die sich selbst vermarkten und sogar teilweise selbst gefälscht werden.

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