Dissertation: Das Persönlichkeitsmerkmal Angstsensitivität: Taxon oder Dimension?

Das Persönlichkeitsmerkmal Angstsensitivität: Taxon oder Dimension?

Eine Analyse mit dem Mischverteilungs-Raschmodell

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Schriften zur differenziellen Psychologie, Band 1

Hamburg , 226 Seiten

ISBN 978-3-8300-5119-0 (Print) |ISBN 978-3-339-05119-6 (eBook)

Zum Inhalt

Dieses Buch thematisiert die latente Struktur des Persönlichkeitsmerkmals Angstsensitivität. Angstsensitivität bezeichnet die Furcht vor den eigenen Angstsymptomen, die auf Überzeugungen hinsichtlich deren Schädlichkeit zurückgeht. Im Unterschied zu Menschen mit niedriger Ausprägung dieses Persönlichkeitsmerkmals erleben Menschen mit hoher Angstsensitivität ihre eigenen Angstsymptome als hochgradig unangenehm. Wenn sie Angstsymptome erfahren, befürchten sie außerdem drastische Folgen, wie beispielsweise Herzinfarkt, soziale Blamage oder Kontrollverlust. Angstsensitivität gilt als ein etablierter Risikofaktor für die Entwicklung und Aufrechterhaltung psychischer Störungen, insbesondere aus dem Angstspektrum.

Zunächst wird die historische Entwicklung des Konstrukts Angst vor der Angst geschildert, aus dem die Angstsensitivität hervorgegangen ist. Anschließend werden konzeptuelle Ansätze und empirische Befunde zum Persönlichkeitsmerkmal Angstsensitivität dargestellt. Ältere und aktuelle Befunde zu den prominenten Themen der Angstsensitivitätsforschung, wie beispielsweise der Verortung in gängige Persönlichkeitstaxonomien, der Genese und der Modifizierbarkeit der Angstsensitivität werden ausführlich geschildert und besprochen. Eine detaillierte Übersicht über 25 Jahre der Strukturforschung zur Angstsensitivität und über die verschiedenen psychometrischen Verfahren, mit denen Angstsensitivität erfasst werden kann, wird gegeben.

Anschließend wird die Auswahl, Übersetzung und Optimierung eines reliablen und konstruktvaliden psychometrischen Fragebogens zur Erfassung der Angstsensitivität beschrieben (Angstsensitivitätsindex-4). Mit Hilfe linearer Strukturgleichungsmodelle und Modellen der Item-Response-Theorie, insbesondere dem Mischverteilungs-Raschmodell, wird auf der Grundlage des optimierten Fragebogens die Struktur der Angstsensitivität anhand einer umfangreichen Onlinestichprobe analysiert. Die Analysen dienen dazu, die zentrale Frage der Strukturforschung zur Angstsensitivität zu klären, nämlich ob die latente Struktur dieses Persönlichkeitsmerkmals kategorial oder dimensional ist. Die Befunde der Analysen werden detailliert geschildert und in einen umfassenden Fundus empirischer Befunde integriert.

Die berichteten Befunde dieser Studie haben Implikationen für die Diagnostik und Therapie von Angststörungen, für Präventionsmaßnamen bei gefährdeten Personengruppen sowie für die grundlagen- und anwendungsorientierte psychologische Forschung, insbesondere in der klinischen Psychologie und der Persönlichkeitspsychologie. Darüber hinaus weisen die berichteten Befunde auf problematische Aspekte von Ratingskalen hin, die ebenfalls ausführlich diskutiert werden. Diese gehen weit über die Forschung zur Angstsensitivität hinaus und betreffen prinzipiell alle Bereiche sozialwissenschaftlicher Forschung, in denen Fragebogendaten zur Erfassung von Einstellungen oder Persönlichkeitsmerkmalen eingesetzt werden.

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