Dissertation: Die erste Generation der deutschen Psychosomatik

Die erste Generation der deutschen Psychosomatik

Frühe psychoanalytische Ansätze und Entwicklungen

Studien zur Psychiatrieforschung, Band 17

Hamburg , 176 Seiten

ISBN 978-3-8300-5329-3 (Print)

ISBN 978-3-339-05329-9 (eBook)

Zum Inhalt

Das Buch ist eine Darstellung der Anfänge der psychoanalytischen Psychosomatik im deutschen Sprachraum in der Zeit von 1894/95 bis 1938 unter Berücksichtigung der Chronologie des Institutionalisierungsprozesses, biographischer Informationen über die wichtigsten beteiligten Mediziner sowie eine Analyse ihrer frühen psychosomatischen Konzepte und schlussendlich die Untersuchung der Auswirkungen auf die Entwicklung des heutigen Fachbereiches Psychosomatische Medizin in Deutschland.

Ein erster Hauptteil befasst sich dabei mit der Frage nach der Geburt der psychoanalytischen Psychosomatik anhand dreier Personen: Siegmund Freud als Initiator durch die Begründung der Psychoanalyse und Veröffentlichung erster entsprechender Konzepte psychogener Körperstörungen, Paul Federn mit der erstmaligen erfolgreichen psychoanalytischen Aufklärung und Behandlung einer (psycho-) somatischen Krankheit sowie Georg Groddeck als weiterer Protagonist, der bereits ab 1900 mit seinem Sanatorium Marienhöhe zum Pionier einer stationären integrativ-psychosomatischen Patientenversorgung wurde.

Ein zweiter Hauptteil beschäftigt sich mit den Konzepten und dem Institutionalisierungsprozess der ersten Generation psychoanalytischer Psychosomatik. Bezüglich Konzeptionalisierung werden neben der Erweiterung des Freudschen Konversionsmodells durch Ferenczi, Rank und Felix Deutsch auch Ferenczis Modell der Pathoneurosen, Federns Ideen zur Ich-Psychologie und Mengs Konzept der Organpsychosen analysiert sowie Fenichels synoptische Arbeit dargestellt.

In einem mehr als ein Drittel des Buches umfassenden ausführlichen Kapitel ist bei der Rekonstruktion des Institutionalisierungsprozesses der psychoanalytischen Patientenversorgung vor Beginn des Zweiten Weltkriegs das Hauptaugenmerk auf Berlin als das Zentrum dieser Bestrebungen gelegt. Aber auch die entsprechenden Anfänge in Wien und im Südwesten Deutschlands werden untersucht.

In ergänzenden Kapiteln werden außerdem das Leben von Franz Alexander sowie der Niedergang der deutschsprachigen Psychoanalyse während des Nationalsozialismus mit Emigration und Neuanfängen der betroffen Analytiker dargestellt.

Der Neuaufbau der Psychosomatik in der Bundesrepublik Deutschland ab 1945 nach der Zäsur im Institutionalisierungsprozess und Abwanderung eines Großteils der Analytiker wird in einem Schlusskapitel untersucht. Gegenstand sind die Verlagerung der psychosomatischen Zentren an die Universitäten und die Wandlung des Faches in ein von der Psychoanalyse unabhängiges Querschnittsfach.

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