Elisabeth DonatDeterminants of Internet Usage
An In-Depth Analysis of the Digital Divide
SOCIALIA – Studienreihe soziologische Forschungsergebnisse, Band 98
Hamburg 2008, 194 Seiten
ISBN 978-3-8300-3878-8 (Print)
ISBN 978-3-339-03878-4 (eBook)
Zum Inhalt
Trotz steigender Internetnutzung in Österreich ist jeder dritte Österreicher Nichtnutzer. Besonders Personen die nicht am Erwerbsprozess teilnehmen oder nicht in Ausbildung stehen, finden schwer Zugang zum Internet. Obwohl die Internetnutzung mit einem Wechsel der Altersgruppen steigen wird, nutzen höher gebildete Menschen das Internet öfter und intensiver. Die digitale Kluft muss daher vor allem im Bildungsbereich bekämpft werden um Chancengleichheit zu ermöglichen. Besonders deutliche Effekte gibt es auch bezüglich des Erwerbsstatus der Befragten. Befragte, die nicht in Ausbildung sind, oder nicht am Erwerbsleben teilnehmen, haben eine signifikant geringere Wahrscheinlichkeit, Internetnutzer zu sein. Nicht einmal jeder zweite Arbeiter zählt zu den Internetnutzern während der Anteil bei Selbstständigen und Angestellten bereits rund 80% beträgt. Dieses Ergebnis bestätigt eindeutig das Konzept von Manuell Castells (2001), einem der wichtigsten zeitgenössischen Theoretiker auf diesem Gebiet: „Mit anderen Worten kommt es für den Internetzugang immer weniger auf das Alter als auf die Beziehung zur Arbeit an, weil das Internet zum unverzichtbaren professionellen Handwerkszeug wird.“ In weiterer Folge kann lebenslanges Lernen Gruppen niedriger Berufsschichten, in denen das Internet noch nicht zum Berufsalltag gehört, zu mehr Partizipation im Internet verhelfen.
Aber auch die gegenwärtigen Nutzer weisen erhebliche Wissensdefizite auf, was teure Folgen haben kann, wenn es um Sicherheitsvorkehrungen geht. Während 80 Prozent der Nutzer die Richtigkeit der Aussage „Mit e-mail kann man auch Dateien verschicken“ bestätigen, wird der Browser von der Hälfte der Befragten wortwörtlich mit einer Dusche verwechselt. Weitere 37% der Befragten sind unsicher, ob nicht doch ein Browser den Computer von Viren reinigen könnte – nur jeder Zehnte Befragte beurteilt diese Aussage als falsch. Weitere 46% der Befragten sind unsicher, ob Cookies nicht doch zum Schutz der Privatsphäre im Internet dienen können.
Die soziale Umgebung beeinflusst die Häufigkeit der Nutzung. Die Könner unter den Internetnutzern haben mehr Nutzer und damit potentielle Hilfeleister in ihrer Umgebung. Vor allem Kollegen springen oft als Helfer ein, wenn es Fragen im Zuge der Internetnutzung gibt. Entscheidend ist aber nicht nur die verfügbare Zahl an Helfern sondern auch die Qualität der Hilfe. Die Unterstützung kann dabei sowohl für Helfer als auch für den Hilfesuchenden zur Belastung werden. Qualitative Untersuchungen haben gezeigt, dass Personen die einen Partner haben der internetversiert ist, sich noch mehr in ihrem eigenen Nicht-Können bestätigt fühlen und sich deshalb seltener trauen um Hilfe zu bitten. Viel dieser Unterstützung und Hilfeleistungen passiert noch immer informell und unbezahlt. Das Buch zeigt diese und andere Defizite aber auch Ressourcen auf und diskutiert Maßnahmen, wie der Digital Divide in Zukunft bekämpft werden kann.
Schlagworte
CastellsDigital DivideDigitale KluftEinstellungenInformatikInternetInternetnutzungInternet UsageInternetwissenRepräsentative BefragungSoziale UngleichheitSoziologieIhr Werk im Verlag Dr. Kovač
Möchten Sie Ihre wissenschaftliche Arbeit publizieren? Erfahren Sie mehr über unsere günstigen Konditionen und unseren Service für Autorinnen und Autoren.