Dissertation: Benford’s Law als Indikator zur Aufdeckung von Preiskollusion

Benford’s Law als Indikator zur Aufdeckung von Preiskollusion

Eine empirische Studie am Beispiel des westaustralischen Tankstellenmarktes

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Schriftenreihe innovative betriebswirtschaftliche Forschung und Praxis, Band 560

Hamburg , 478 Seiten

ISBN 978-3-339-12986-4 (Print) |ISBN 978-3-339-12987-1 (eBook)

Zum Inhalt

Der Benford-Test hat sich in verschiedenen Bereichen bereits als ein wirksames Mittel zur Manipulationsaufdeckung herausgestellt. Es handelt sich um einen Test auf Basis eines empirischen Phänomens, wonach in der Realität kleinere Anfangsziffern häufiger auftreten als größere Anfangsziffern. So kommt die Ziffer 1 beispielsweise mit einer Häufigkeit von 30,1 % an erster Stelle vor, wohingegen die Ziffer 9 lediglich eine Häufigkeit von 4,6 % aufweist. Da manipulierte Daten dieser Verteilung regelmäßig nicht entsprechen, können Abweichungen von der theoretischen Benford-Verteilung als Indikator für Manipulationen dienen.

Die hier beschriebene Arbeit greift diese Thematik auf und überprüft die Anwendbarkeit des Benford-Testes in einem neuen Einsatzgebiet – der sog. forensischen Kartellaufdeckung. Konkret wird der Frage nachgegangen, ob illegale Preisabsprachen durch die Analyse der Ziffernverteilung von Marktdaten sichtbar gemacht werden können und der Test in diesem Bereich ein probates Mittel darstellt, um verdächtige Datenmuster zu identifizieren.

Zu diesem Zweck erfolgte eine Anwendung des Benford-Testes auf Daten des westaustralischen Tankstellenmarktes. Hierbei stützte sich die Forschungsarbeit auf eine umfassende Datenbasis, welche die Tankstellenpreise von nahezu sämtlichen in Westaustralien tätigen Mineralölhändlern im Zeitraum von 2003 bis 2013 umfasst.

Dabei wird aufgezeigt, dass insbesondere die Margenveränderungen der Tankstellen eine hohe Konformität mit der Benford-Verteilung aufweisen. Dagegen sind Abweichungen von der Benford-Verteilung nur bei einzelnen Wettbewerbern zu beobachten. Diese treten insbesondere dann auf, wenn die jeweilige Tankstelle auch durch andere, bereits etablierte Indikatoren als kartellauffällig bewertet wird. Die Abweichungen werden daher als Indiz für die Effektivität des Benford-Testes gewertet.

Die Untersuchung liefert damit einen wertvollen Beitrag für eine erfolgreiche Integration des Benford-Testes in die Praxis der Kartellverfolgung. Denkbar für einen solchen Einsatz ist die Erstellung einer Prüfreihenfolge auf Basis der Abweichungen von der Benford-Verteilung. Unternehmen, die in dieser Liste die stärksten Deviationen von der Benford-Verteilung aufweisen, sollten das vorrangige Ziel weiterer investigativer Schritte sein.

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