Oliver Markus ReußSt. Stephan ob Burgeis im Kontext des mittelalterlichen Kirchenbaus im Alpenraum
Auswertung der Grabungen und historische Kontextualisierung
Schriften zur Archäologie des Mittelalters, Band 1
Hamburg 2016, 322 Seiten
ISBN 978-3-8300-8875-2 (Print)
ISBN 978-3-339-08875-8 (eBook)
Zum Inhalt deutschenglish
St. Stephan ob Burgeis liegt in der Gemeinde Schlinig, unweit des Klosters Marienberg. Die Kirche von St. Stephan ob Burgeis gilt als eine der ältesten Kirchen des Oberen Vinschgaues. In einer Ausgrabung in den 1980er Jahren konnte eine Vielzahl an Bestattungen und Umbauphasen nachgewiesen werden. In dieser Publikation wird erstmalig die komplette archäologische Ausgrabung der 1980er Jahre aufgearbeitet und interpretiert. Dabei konnten sechs verschiedene Bauphasen der Kirche unterschieden werden, beginnend im 7. Jahrhundert. Die Phase III (660 - 1000) stellt in der Kirchenarchäologie in Südtirol aufgrund ihrer Süderweiterung in Kombination mit einem Steinkammergrab eine Besonderheit dar. Das Steinkammergrab selbst ist, aufgrund seiner acht Bestattungen und durch die Beigabe einer vielteiligen Gürtelgarnitur, in Südtirol bisher einzigartig. Im Hochmittelalter gerät die Kirche St. Stephan ob Burgeis in den Besitz der Herren von Tarasp, einem regional sehr bedeutenden Adelsgeschlecht. Diese nutzten die Kirche als Zentrum ihres Landesausbaus und zur Machtstärkung im Oberen Vinschgau. In diesem Zusammenhang ist St. Stephan ob Burgeis als Vorgänger des heutigen Klosters Marienberg zu werten. Es wird argumentiert, dass die Kirche St. Stephan ob Burgeis in dieser Zeit Teil einer Burganlage der Herren von Tarasp war. Nach dem Aussterben der Herren von Tarasp geht die Kirche in den Besitz des Klosters Marienberg über. Das Kloster baut die Kirche zu einer mehrgeschossigen Anlage um und verwendet diese als Pfarrkirche für die Gemeinde Schlinig. Diese Gesamtpublikation und historische Kontextualisierung einer kirchenarchäologischen Untersuchung in Südtirol, bietet einen neuen Einblick in die Zeit des Früh-und Hochmittelalters im Oberen Vinschgau.
Anlagen zum Buch
St. Stephan ob Burgeis-Pläne
Alle Pläne zu
St Stephan ob Burgeis
(PDF ca.10 MB)
- Plan 1: Grundrissplan mit Gewölben und Einbauten
- Plan 2: Ansicht der Nordfassade
- Plan 3: Ansicht der Südfassade
- Plan 4: Längssschnitt (Blickrichtung Süden)
- Plan 5: Längssschnitt (Blickrichtung Norden)
- Plan 6: Längsprofil durch die Kirche
- Plan 7: Querprofil durch die Kirche
- Plan 8: Querprofil durch die Kirche (Umzeichnung)
- Plan 9: Profile aus dem Außenbereich
- Plan 10: Matrix der Grabung
Schlagworte
ArchäologieBauforschungDenkmalpflegeFrühmittelalterGeschichteHochmittelalterKloster MarienbergSt. Stephan ob BurgeisVinschgau/SüdtirolIhr Werk im Verlag Dr. Kovač
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