Dissertation: Untersuchungen zu Strukturen von Zahlwortsystemen

Untersuchungen zu Strukturen von Zahlwortsystemen

Ein Beitrag zur Ethnomathematik

Mit CD-ROM

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Schriften zur Kulturwissenschaft, Band 75

Hamburg , 264 Seiten

ISBN 978-3-8300-4062-0 (Print) |ISBN 978-3-339-04062-6 (eBook)

Zum Inhalt

Zahlen kennt ein jeder Mensch. Den Begriff Zahlen verwendet man dabei für zwei unterschiedliche Dinge: für die Zahlwörter und für die Zahlzeichen, die Ziffern. Diese Dualität ist den meisten Menschen bei dem Doppel Sprache / Schrift bewusst, bei dem Doppel Zahlwörter / Zahlzeichen aber nicht. Zahlwörter und Ziffern haben aber sowohl eine unterschiedliche Funktion, eine unterschiedliche Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte als auch unterschiedliche Strukturen.

Zahlwörter gab es schon immer. Die Entwicklungsgeschichte der Zahlen ist von der Entwicklungsgeschichte der Sprache nicht zu trennen. Zahlwörter gibt es in allen Sprachen. Es ist noch keine Sprache ohne Zahlwörter gefunden worden. Der Umfang der Zahlwörter bzw. die Länge der Zahlwortlisten ist dabei von der Sprache abhängig.

Es wurden Zahlwortreihen von 466 Sprachen gesammelt und auf ihre Strukturen untersucht. Das Sammeln der Zahlwortreihen erwies sich dabei als ein komplexer Vorgang. Für viele Sprachen existieren nur unzureichende Zahlwortlisten, da zum einen die Aufnahme von Zahlwörtern bei Sprachaufnahmen nicht systematisch berücksichtigt wurde und zum anderen auch eine Reihe von Quellenmaterial, vorzugsweise aus dem 15. 16., 17. 18. und auch 19. Jahrhundert verloren gegangen, zerstört oder auf andere Weise unbrauchbar geworden ist.

Bei den Untersuchungen wurden 14 Strukturmerkmale bei Zahlwortlisten herausgearbeitet. Davon sind 5 Strukturmerkmale sprachenunabhängig und 9 sprachenabhängig. Die sprachabhängigen Strukturmerkmale beeinflussen maßgeblich den Aufbau der Zahlwortlisten. Interessant sind dafür hauptsächlich die Merkmale: Basiszahl, Aufbau und Zusammensetzung der Grundzahlwörter, Vorhandensein von Multiplikation und Exponentialzahl, das Gesetz der Größenfolge sowie die Frage, ob die Zahlwortreihe der Unter- oder der Oberzählung folgt. Bei der Analyse der Strukturmerkmale und dem Abgleich mit dem vorliegenden Material konnte für viele Zahlwortsysteme nachgewiesen werden, dass ihre Strukturen einer Entwicklung gefolgt waren. Es wurde in einige Zahlwortsystemen ein Wechsel der Basiszahl festgestellt, auch Reste von Oberzählung in Unterzählung-Systemen.

Zum Abschluss wird die regionale Verteilung der einzelnen Strukturmerkmale analysiert.

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