Doktorarbeit: Energieeffizienz als öffentliches Gut

Energieeffizienz als öffentliches Gut

Eine experimentelle Untersuchung

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Wirtschaftspolitik in Forschung und Praxis, Band 78

Hamburg , 362 Seiten

ISBN 978-3-8300-9563-7 (Print)

ISBN 978-3-339-09563-3 (eBook)

Zum Inhalt

Trotz bedeutsamer ökonomischer und ökologischer Potenziale investieren private Haushalte nur zurückhaltend in Energieeffizienz. Regierungen weltweit nehmen die „Energieeffizienzlücke“ zum Anlass für Markteingriffe zur aktiven Steuerung der privaten Nachfrage nach Energieeffizienz.

Doch bleibt weitgehend offen, wie ein staatliches Programm zu gestalten ist, um Effizienzsteigerungen gesellschaftlich akzeptiert, effektiv und effizient zu bewirken. Vor diesem Hintergrund entwickelt diese Studie evidenzbasierte Argumente für das Design effizienter staatlicher Förderprogramme.

Dazu wird das Instrumentarium der ökonomischen Maßnahmenbewertung erweitert. Die Publikation stellt ein öffentliches-Gut-Spiel vor, das die Energieeffizienzlücke als Kooperationsproblem beschreibt. Das verwendete Modell der Präferenzinduktion reduziert die real heterogenen und komplexen Eigenschaften von Energieeffizienzinvestitionen auf drei Komponenten: Investitionskosten, Energieeinsparungen und Umwelteffekte. Die Übersetzung staatlicher Maßnahmen in Restriktions- und/oder Präferenzänderungen erlaubt die Maßnahmenevaluation anhand von Effizienz- und Verteilungswirkungen.

Der Autor berichtet von drei Untersuchungen, an denen insgesamt 646 Probanden teilnahmen. Zentrale Ergebnisse der Studie bestehen in der Feststellung, dass ordnungsrechtliche Investitionsvorgaben und Energieverbrauchssteuern wohlfahrtssteigernd wirken. Dies trifft auf Energieeffizienzsubventionen nur mit Einschränkungen zu. Als „Zuschüsse“ modellierte Zuzahlungen wirken überwiegend wohlfahrtsreduzierend, wohingegen „Kreditförderungen“ Wohlfahrtsanstiege bewirken. Weitere Ergebnisse betreffen etwa die Bedeutung von Refinanzierungsmechanismen für die Subventionswirkung. Eine egalitäre Kostenanlastung staatlicher Subventionsausgaben wirkt verglichen mit einer einkommensbezogen progressiven Kostenverteilung effizienzsteigernd.

Die erzielten Ergebnisse sind für die Gestaltung realer Energieeffizienzprogramme bedeutsam. Es werden auf Grundlage des ökonomischen Kosten-Nutzen-Kalküls Handlungsempfehlungen entwickelt, die potenziell geeignet sind, die Effizienz staatlicher Subventionsausgaben zu erhöhen.

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