Lorenz HiltyProgrammieren und Induktion
Untersuchungen zur kognitiven Modellierung des Algorithmen-Entwurfs
Forschungsergebnisse der Programmentwicklung, Band 2
Hamburg 1991, 252 Seiten
ISBN 978-3-925630-92-7 (Print)
Zum Inhalt
Immer mehr Schüler und Studenten sind heute mit den Grundlagen der Computerprogrammierung vertraut. Noch ist kaum erforscht, wie das Erlernen von Programmiersprachen sich auf Problemlösefähigkeiten auswirkt, und auf welche Weise Programmierer von einer Problemstellung zu einem Algorithmus gelangen.
Dieses Buch geht von der These aus, dass konkrete Beispiele in der Programmierung eine entscheidende Rolle spielen: Algorithmen als allgemeine Problemlösungen entstehen nicht durch (deduktive) Ableitung aus einer Problembeschreibung, sondern durch (induktive) Generalisierung bekannter Lösungen für Einzelfälle. Durch eine empirische Untersuchung weist der Autor nach, dass Personen mit Programmierkenntnissen stärker als andere Versuchspersonen dazu tendieren, singuläre Beispiele für Problemlösungen zu verallgemeinern. Dies zeigt sich besonders deutlich bei Personen, die überwiegend strukturierte Programmiersprachen benutzten. Die detaillierte Analyse der 240 Lösungstexte, erstellt von Studenten aller Fachrichtungen mit Nebenfach Informatik, erlaubt die Formulierung von Heuristiken des induktiven Algorithmenentwurfs. Auf dieser Grundlage wird das kognitive Modell ALI (Algorithmenentwurf durch Induktion) konzipiert.
Dieses Buch leistet einen Beitrag zur theoretischen und empirischen Fundierung der Informatik-Didaktik. Es richtet sich an Informatiker, Pädagogen, Psychologen und Kognitionsforscher, die sich mit Problemlösestrategien von Programmierern oder mit dem Lehren und Lernen von Programmiersprachen befassen.
Schlagworte
AlgorithmenDidaktikInduktionInformatikInformatik-DidaktikModell ALIProblemlösungProgrammierProgrammiersprachenIhr Werk im Verlag Dr. Kovač
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