Jörg ChristiansFinanzorientierte Unternehmensführung als Beitrag zur Existenzsicherung mittelständischer gewerblicher Unternehen in den neuen Bundesländern
Schriftenreihe innovative betriebswirtschaftliche Forschung und Praxis, Band 87
Hamburg 1998, 400 Seiten
ISBN 978-3-86064-772-1 (Print)
Zum Inhalt
Durch den Anschluss der ehemaligen DDR an die Bundesrepublik entstanden historisch bislang unvergleichbare, unbekannte und komplexe ökonomische Problemkreise. Die Transformation der Planwirtschaft in die soziale Marktwirtschaft war und ist durch einen rapiden und tiefgreifenden Strukturwandel, insbesondere für Unternehmen des gewerblichen Mittelstandes, gekennzeichnet. Gerade aber dieser Kreis von Unternehmen hat einen wesentlichen Anteil an der Prosperität der gesamten Wirtschaft der Bundesrepublik Deutschland.
Der mit dem Anschluss der neuen Bundesländer verbundene schwierige Anpassungsprozess an das marktwirtschaftliche System macht deutlich, daß zur Lösung der vielfältigen Problemkreise bei den mittelständischen Unternehmen konventionelle Modelle, Verfahren und bestehende Gesetzesnormen nicht ausreichen. In diesem Umfeld geht die Dissertation der Frage nach dem Beitrag finanzorientierter Unternehmensführung nach. Die primäre Zielsetzung jedoch umfasst die Entwicklung einer Finanzierungskonzeption, die den besonderen Verhältnissen des Einzelfalles Rechnung trägt und langfristig dazu geeignet ist, die Existenzsicherung insbesondere von mittelständischen Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft in den neuen Bundesländern zu gewährleisten.
Finanzorientierte Unternehmensführung bei mittelständischen gewerblichen Unternehmen steht im Vordergrund der Betrachtung. Sie ist nicht einzig in der Abteilung "Finanzen" anzusiedeln, sondern ist per Definition eine abteilungsübergreifende Form des finanziellen Managements. Finanzorientierte Unternehmensführung bedeutet zudem eine nachhaltig gepflegte Beschäftigung mit eigenem und fremdem, mit vorhandenem und nicht vorhandenem aber notwendigem Kapital, Geld und Vermögen. Sie umfasst die Suche und Verdeutlichung von Möglichkeiten einer Gewinnsteigerung, wie auch die bloße Beschaffung von Mitteln. Ihre besondere Herausforderung findet sie in dem Postulat der Entfaltung finanzorientierter Tatkraft, in Gestalt der Entwicklung von auf die jeweilige Situation zugeschnittenen Finanzierungsinstrumenten und -ideen, sowie der Neuformulierung von existenzsichernden Finanzierungsstrategien.
Mit einem empirisch-normativen Programm verfolgt die Dissertation die Zielsetzung in den Schritten: Wissenschaftstheoretische Einordnung der Dissertation, Deskription der "Finanzorientierten Unternehmensführung", Analyse der gesamt- und einzelwirtschaftlichen Situation des betrachteten Unternehmenskreises, Erörterung finanzorientierter Ziele bzw. Zielsysteme, Diskussion konventioneller und unkonventioneller finanzwirtschaftlicher Einzelmaßnahmen. Die vorhergehenden Schritte münden ein in der Entwicklung eines Prototyps existenzsichernder Maßnahmen für ein fiktives gewerbliches Mittelstandsunternehmen. Dieses Modell basiert auf einer umfassenden Stärken- und Schwächenanalyse sowie einer Effizienzanalyse konventioneller und unkonventioneller Finanzmaßnahmen. Darüber hinaus erfolgt die Darstellung von Verbindungen finanzwirtschaftlicher Maßnahmen und die Entwicklung von Finanzierungsleitbildern mit daraus abgeleiteten prototypischen Finanzierungszielen. Hieraus werden musterhaft Strategien für die Handlungsparameter des finanzorientierten Managements benannt. Einen Kernpunkt bildet die Modellierung eines flexiblen Rating-Verfahrens, dessen Hauptanspruch Praktikabilität und Realitätsnähe sind.
Um eine Verbesserung der Umsetzbarkeit zu erreichen, werden abschließend Empfehlungen für mittelständische Unternehmen, Gesetzgeber und politische Interessenverbände entwickelt. Diese Empfehlungen sind als problemgerechte Anregungen für unternehmerische, aber auch gesellschaftliche und politische Aktivitäten zu verstehen und umfassen detaillierte Vorschläge für das Steuer-, Arbeits-, Gesellschafts- und Tarifvertragsrecht.
Schlagworte
BeteiligungsmodelleBetriebswirtschaftslehreBilanzanalyseFinanzorientierte UnternehmensführungKapitalbedarfKapitalstrukturMittelstandMotivationsanreizeNeue BundesländerIhr Werk im Verlag Dr. Kovač
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