Ulrich Engel, Milivoj Alanović, Sanja NinkovićDeutsch-serbische kontrastive Grammatik

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In den vorausgegangenen Bänden war von der Sprache und ihrer Struktur im engeren Sinne die Rede: vom Satz, von den Wortgruppen, von der „Wortstellung“ usw. Es lässt sich freilich nicht leugnen, dass wir im Grunde nicht primär in Sätzen reden, sondern in Textzusammenhängen, die ganz anders strukturiert sind.

Die in Grundschulen immer noch beliebte Regel „Mach mal einen Satz! Napravi rečenicu!“ ist an und für sich keine satzgrammatische Aufforderung, sie bezweckt nichts anderes als das Bemühen des Partners, sich klar und verständlich auszudrücken. Dies ist allemal eine textgrammatische Zielsetzung.

Dass der Text auf eigenen Regeln beruht, wird im Folgenden zu zeigen sein. Es muss aber doch erlaubt sein zu fragen, warum wir bisher vier satzgrammatisch geprägte Bände vorgelegt haben:

1. Der Satz
2. Nominalphrase und nominaler Bereich
3. Verb und Verbalphrase
4. Partikeln

Die Antwort ist einfach: weil die Struktur des Textes auf der Struktur der kleineren Einheiten beruht, diese Strukturen freilich immer wieder überspielt werden und damit eigenen Regeln gehorchen.