Kristin RauboldGesundheitsrelevante Auswirkungen eines hochintensiven Muskeltrainings mit Senioren
Schriften zur Sportwissenschaft, Band 141
Hamburg 2017, 224 Seiten
ISBN 978-3-8300-9623-8 (Print)
ISBN 978-3-339-09623-4 (eBook)
Rezension
[...] Fazit: Kristin Raubald ist mit ihrer Dissertation in eindrucksvoller Weise ein Beitrag gelungen, der die trainingswissenschaftliche Diskussion zum Krafttraining weiterbringt. Hierfür sprechen zum einen, dass die Autorin Krafttraining im Gesundheitssport theoretisch thematisiert und damit einen weiten Trainingsbegriff vertritt, zum anderen ist aber auch die im Feld durchgeführte empirische Untersuchung, deren Ergebnisse nicht nur sehr interessant sind, sondern vor allem auch eine hohe ökologische Validität besitzen und damit praxisrelevant sind.
Zum Inhalt
Mit steigendem Alter wird Krafttraining für den Erhalt der Mobilität und damit auch der Fähigkeit, sich im Alltag selbst zu versorgen zunehmend bedeutsamer.
Gesund sein und gesund bleiben heißt das Motto, als Voraussetzung für ein erfülltes Leben. Ziel dieser Studie war es zu untersuchen, ob und inwiefern ein progressives Hochintensitätstraining für den älteren Menschen geeignet ist und welche gesundheitlichen Auswirkungen dieses hochintensive Einsatztraining erzielen kann.
Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass das Hochintensitätstraining von Senioren sehr gut angenommen wird und es bei Senioren zu wertvollen positiven physiologischen Modifikationen und höherem gesundheitlichen Wohlbefinden führt.
Das Hochintensitätstraining, welches als Interventionstraining zweimal wöchentlich über einen Zeitraum von 25 Wochen an sieben ausgewählten Maschinen durchgeführt wurde, erzielte bei den Senioren (§ 69,1 Jahre) eine erhebliche Steigerung der Kraftleistung von durchschnittlich +122,4%. Verbesserungen in den alltagsmotorischen Testverfahren bestätigen einen bedeutenden Einfluss der erzielten Kraftzuwächse auf die Alltagsaktivitäten der Senioren. Auch das subjektiv empfundene Anstrengungsempfinden verifiziert die Ergebnisse. Diese Kraftsteigerungen resultieren aus neuronale Adaptationen als auch aus einer Hypertrophie. Durch das Hochintensitätstraining kam es zu einer durchschnittlichen Muskelmassenzunahme von beeindruckenden 2,3 %. Das hochintensive Einsatztraining führte bei den Teilnehmern ebenfalls zu einer Reduzierung der Fettmasse von durchschnittlich 2,4 %. Diese Ergebnisse spiegeln sich in Hüft-und Taillenumfängen wider, welche sich um 6,0 cm (Taille) bzw. 4,6 cm (Hüfte) verminderten. Als beachtlich ist ebenfalls die Zunahme der Knochenmasse zu sehen (+0,11%).
Da ein Hochintensitätstraining lediglich zweimal pro Woche ausgeführt werden muss und die Trainingsdauer durchschnittlich nur ca. 45 Minuten beträgt, ist das Training sehr effizient und alltagstauglich. Zusätzlich profitieren gerade ältere Menschen von den längeren Regenerationsphasen.
Das Hochintensitätstraining ist effizient und für Senioren gut verträglich und bietet somit ein gutes Fundament um bis ins hohe Alter körperlich fit und gesund zu bleiben.
Schlagworte
GebrechlichkeitHochintensitätstrainingKrafttrainingMuskelkraftMuskeltrainingMuskulaturSarkopenieSeniorenSportwissenschaftIhr Werk im Verlag Dr. Kovač
Möchten Sie Ihre wissenschaftliche Arbeit publizieren? Erfahren Sie mehr über unsere günstigen Konditionen und unseren Service für Autorinnen und Autoren.