Dissertation: Paradox und mystische Sinnlichkeit – Angelus Silesius‘ Cherubinischer Wandersmann im Lichte der Theosophie und Sprachphilosophie Jacob Böhmes

Paradox und mystische Sinnlichkeit – Angelus Silesius‘ Cherubinischer Wandersmann im Lichte der Theosophie und Sprachphilosophie Jacob Böhmes

POETICA – Schriften zur Literaturwissenschaft, Band 140

Hamburg , 306 Seiten

ISBN 978-3-8300-9195-0 (Print)

ISBN 978-3-339-09195-6 (eBook)

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Die Untersuchung nähert sich der Schefflerschen mystischen Epigrammatik aus der Perspektive der Philosophie – besonders der Theosophie – Jacob Böhmes.

Obwohl in der Forschung über den nicht geringen Einfluss der Böhmeschen Ideen in Schefflers Werk Konsens herrscht, gibt es, von einigen wenigen Ansätzen abgesehen, kaum Interpretationen, die bezüglich der Schefflerschen Poesie das philosophische Werk Böhmes als Grundlage der Textdeutung nehmen würden. Diese intertextuell orientierte Deutungsperspektive ermöglicht, inhaltlich und thematisch eng verwandte, manchmal sich fast in wörtlicher Nähe zueinander befindende Aussagen der beiden Autoren miteinander zu konfrontieren, um auf Grund der nicht selten originellen Böhmeschen Neuinterpretation von zentralen Begriffen der Theosophie und der Mystik die Schefflerschen Epigramme in ein neues Licht zu stellen.

Im Buch werden zwei zentrale Begriffe – „paradoxa“ bzw. „Göttliche beschauligkeit“ – in den Mittelpunkt der Analyse gerückt. Ziel dieser Erörterungen ist, die spezifisch Schefflersche theoretische und poetische Interpretation des Paradox-Begriffs in der Vorrede zum Wandersmann bzw. in den Sprüchen selbst erst dann zu erarbeiten, nachdem der breitere Kontext des Paradox-Diskurses im 16. bzw. 17. Jahrhundert an einigen repräsentativen Beispielen veranschaulicht worden ist.

Eine weitere Zielsetzung ist, von der Böhmeschen Lehre der Gottesschau – die nicht nur „Schauen oder Sehen?, sondern auch das Vermögen des „Hörens?, des „Riechens?, des „Schmeckens? und des „Fühlens? mit einschließt – ausgehend, die im Wandersmann poetisch entworfene Konzeption der Offenbarungswahrnehmung zu skizzieren und zu kommentieren. Aus der Perspektive der spezifisch Böhmeschen Auslegung von solchen Begriffen, wie „fasligkeit“, „Impression“, „Kontraktion“, „Schall“, „Geschmack“, „Geruch“, eröffnen sich bisher kaum beachtete Lesarten der cherubinischen Sinnsprüche.

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