Dissertation: Supervisorisches Selbstverständnis

Supervisorisches Selbstverständnis

Eine systematische Analyse der Supervision im Kontext ihrer Geschichte
– Systemische Perspektiven –

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Studien zur Berufs- und Professionsforschung, Band 24

Hamburg , 286 Seiten

ISBN 978-3-8300-8242-2 (Print) |ISBN 978-3-339-08242-8 (eBook)

Rezension

[...] Die Dissertation von Thorsten Möller zeigt auf, wie sich das supervisorische Selbstverständnis in Deutschland entwickelt hat. Insbesondere der Ansatz der systemischen Perspektiven bietet die Möglichkeit, aus allen Richtungen auf die Supervision zu schauen. Der Autor zeigt auf, dass „das supervisorische (...) Selbstverständnis das Resultat eines Diskurses“ ist (S. 249) – und dass dieser Diskurs weitergeführt werden muss und wird.

Interessant ist das Buch für alle, die sich mit Beratungsformaten beschäftigen, die sich tiefergehend mit dem Thema Supervision, mit der Geschichte und den Aushandlungsprozessen im Beratungsformat Supervision beschäftigen und die Frage des supervisorischen Selbstverständnises stellen.



Zum Inhalt

In der Studie wird das supervisorische Selbstverständnis anhand einer systematischen Aufarbeitung der Entwicklungsgeschichte der Supervision untersucht. Hierfür wird ein Phasenmodell herausgearbeitet, das die Entwicklungsgeschichte der Supervision in ihren genuinen Zügen nachzuzeichnen versucht. Dafür werden die gesellschaftspolitischen Rahmenbedingungen ebenso beschrieben wie die sozialpolitischen Entwicklungen in den jeweiligen Entwicklungsphasen. Der Autor zeichnet nach, bis wann die Soziale Arbeit und die Supervision als Funktionssysteme strukturell verbunden waren. Sie versucht außerdem zu belegen, in welcher Form eine Ko-Evolution zwischen diesen Funktionssystemen stattgefunden hat. Dafür schlägt das Werk einen Bogen von den Anfängen der Supervision bis in die Gegenwart und wird damit auch zu einem umfassenden Beitrag der chronologischen Aufarbeitung der Supervisionsgeschichte, wie er bisher in der deutschsprachigen Literatur so nicht zu finden ist.

Die zentralen Befunde legen den Schluss nahe, dass die besonderen gesellschaftlichen Verhältnisse nach dem Zweiten Weltkrieg eine eigene, von den USA unabhängige Entwicklung der Supervision in Deutschland, begünstigt haben. Zudem lassen die Untersuchungen den Schluss zu, dass entgegen der allgemeinen Lehrmeinung, eine von der Sozialen Arbeit unabhängige Entwicklung der Supervision bereits in den in den 1970er Jahren zu beobachten gewesen ist und sich die Supervision als Folge mehr den Dynamiken der Arbeitswelt geöffnet hat. Diese Entwicklung korrespondiert mit der These, dass sich das supervisorische Selbstverständnis seither vermehrt am Markt der Beratungsformate orientiert und weniger an den Traditionen einer Supervision, deren Ursprung die Soziale Arbeit ist.

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