Doktorarbeit: Kreuzeffizienzanalysemaße bei Vorliegen von Außenseiterorganisationen

Kreuzeffizienzanalysemaße bei Vorliegen von Außenseiterorganisationen

Anwendung und methodische Kritik

Schriftenreihe innovative betriebswirtschaftliche Forschung und Praxis, Band 401

Hamburg , 174 Seiten

ISBN 978-3-8300-7901-9 (Print)

ISBN 978-3-339-07901-5 (eBook)

Zum Inhalt

Ökonomen eruieren permanent, wie Erfolg messbar ist. Zum einen geht es um die Überprüfung des Leistungspotenzials zum anderen um Leistungsdarstellung. Stetige Effizienzsteigerung gilt als Imperativ, gerade vor dem Hintergrund steigenden Wettbewerbsdrucks aufgrund wachsender Kundenanforderung und globaler Konkurrenz.

Auch bei Non-Profit-Organisationen steigt zunehmend der Kosten- und Konkurrenzdruck, sodass wirtschaftliches Handeln nicht mehr nur für Wirtschaftsunternehmen ein zentrales Anliegen darstellt. Kürzungen im Kulturetat, ein ausgeweiteter Aufgabenbereich im Bildungswesen oder ausufernde Ausgaben im Gesundheitswesen sind nur einige Gründe, weshalb auch im öffentlichen Sektor Leistungsfähigkeit und Potenzial von Organisationen hinterfragt werden müssen. Gleichwohl erfordern nicht nur Budgetkürzungen, erweiterte Aufgabenbereiche oder Konkurrenzdruck wirtschaftliches Handeln, sondern auch Reformen. So sind z. B. die Anforderungen in Bund, Land und Gemeinden gestiegen. Hier seien exemplarisch der Umbau des Arbeitsamtes, des Bildungswesens (Verkürzung der Gymnasialzeit auf 12 Jahre, Einführung von Bachelor- und Masterstudiengängen an Universitäten) bzw. aktuell die Reformen der Bundeswehr genannt.

Um die eigene Leistungs- und somit Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen, versuchen Organisationen, die internen und externen Prozesse ständig zu verbessern. Eine Möglichkeit zur Identifizierung der eigenen Stärken und Schwächen und der damit verbundenen Verbesserungspotenziale ist die Effizienzanalyse mit konkurrierenden Einheiten derselben oder aber anderer Branchen. Die Begriffe »effizient« und »ineffizient« spiegeln dabei das Ergebnis des Vergleiches wider und können als Synonyme für die Adjektive »gut« und »schlecht« gesehen werden.

Die Aufgabe der Effizienzanalyse ist die Identifizierung von effizienten Organisationen. Für diesen Prozess sind in erster Linie zwei Arten von Information von Interesse. Zum einen werden aussagekräftige Kennzahlen gesucht, die die relative Leistungsfähigkeit der Organisation valide abbilden. Zum anderen ist die Identifizierung von Input-Output-Kombinationen von Interesse, die Verbesserungspotenziale aufzeigen. Die Beobachtung, wie führende Organisationen in einem entsprechenden Umfeld agieren, liefert Erkenntnisse über das Bestehen etwaiger Verbesserungspotenziale. Durch das Ausschöpfen dieser Verbesserungspotenziale können Organisationen eine Führungsposition erreichen, sichern oder sogar auszubauen. Die Effizienzanalyse ist eine Möglichkeit, das Leistungspotenzial einer Organisation zu ermitteln und zu quantifizieren. Die aus ihr gewonnenen Informationen liefern Aufschlüsse über das wirtschaftliche Umfeld bzw. über Stärken und Schwächen einer Organisation. Hieraus lassen sich wiederum Leistungsziele und Strategien ableiten.

Ein Problem der Effizienzanalyse stellen Güter dar, deren Bewertung nicht eindeutig ist. Die Gründe sind oftmals fehlende Informationen oder auch ein Dissens über die Bewertung von Gütern, wenn z. B. keine Preise existieren. Speziell bei mehreren Gütern können diese nicht ohne Weiteres zu einer Kennzahl aggregiert werden. Für die Berechnung der Effizienz würden Annahmen notwendig werden, die aufgrund ihrer nicht verifizierten Gültigkeit oder ihres willkürlichen Charakters die Akzeptanz der Ergebnisse einschränken.

An dieser Stelle setzt die Studie an. Es wird mit der Data Envelopment Analysis (DEA) ein mehrdimensionaler Ansatz zur Effizienzmessung verwendet, der aufgrund seiner Methodik keiner ex-ante-Angaben zur Bewertung von Gütern bedarf, um eine Aussage über die Effizienz von Organisationen zu generieren. Im Rahmen dieser Studie werden verschiedene Modelle der DEA aufzeigt.

Kennzahlen – wie die der DEA – haben maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung einer Organisation. Vor diesem Hintergrund wird die Relevanz deutlich, dass eine valide Methodik hinter der Kennzahl steht, die ein aussagekräftiges Ergebnis liefert. Sie muss ein Resultat sein, das die Realität widerspiegelt und eindeutig zu interpretieren ist. Hingegen können Inkonsistenzen in der Methodik zu falschen Ergebnissen führen. Ein wesentliches Problemfeld der DEA ist, dass die Bewertung der Güter, die von jeder Organisation in Eigenregie durchgeführt wird, einzelne Organisationen bezüglich ihrer Effizienz bevorteilt. Die Identifizierung von diesen auch als Außenseiter bezeichneten Organisationen stellt den Kern der Studie dar.

Ziel der Studie ist, die Kritikpunkte sowie Vor- und Nachteile der gängigen Verfahren bezüglich der Außenseiteridentifikation aufzuzeigen. Ferner werden für bestehende Modelle Modifikationen und Erweiterungen durchgeführt und implementiert, um die Methodik dem oben formulierten Anspruch näherzubringen.

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