Forschungsarbeit: Die Entwicklung des Gebrauchsglases von der manuellen zur maschinellen Herstellung

Die Entwicklung des Gebrauchsglases von der manuellen zur maschinellen Herstellung

am Beispiel der Kelchglasherstellung der Vereinigten Farbenglaswerke AG in Zwiesel von 1954 bis 1972

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Schriften zur Kunstgeschichte, Band 50

Hamburg , 156 Seiten

ISBN 978-3-8300-7875-3 (Print) |ISBN 978-3-339-07875-9 (eBook)

Rezension

[...] Als jemand, der aus der Kulturgeschichte kommt, bewundere ich die vielfältigen Zugänge, die die Autorin hier miteinander in Beziehung setzt.  [...] Eine solche Studie zu konzipieren und zu realisieren, liegt wohl eher in den Sichtweisen und Fähigkeiten von Menschen, die schon mit der Praxis ihres Themas zu tun hatten: Der vielschichtige Zugang zum Thema geht gewiss darauf zurück, dass die Autorin zunächst eine Ausbildung zur Glasbildnerin an der Glasfachschule Zwiesel absolviert und einige Zeit als Glasgestalterin gearbeitet hat, bevor sie in Erlangen Kunstgeschichte studierte.

Uwe Claassen in: Der Glasfreund, 59 (2016)


Zum Inhalt

Das Interesse an der historischen Aufarbeitung über die deutsche Glasindustrie hat in den letzten Jahren erfreulicherweise zugenommen, was sich in verschiedenen Ausstellungen und Publikationen zu Glashütten und Glasentwerfern widerspiegelt. Die Autorin leistet mit ihrer Untersuchung zur Entwicklung des Gebrauchsglases einen weiteren wichtigen und spannenden Beitrag, der die Geschichte des ehemals bedeutsamen Industriezweigs für die deutsche und internationale Tischkultur bereichert.

Es geht um Fragen des Designs von Gebrauchsglas in Abhängigkeit von der manuellen beziehungsweise der maschinellen Technik der Herstellung im zeitlichen Rahmen der 1950er und 1960er Jahre.

In dieser Zeit des wirtschaftlichen Aufschwungs veränderte sich in Deutschland der Bedarf und darauf folgend die Herstellung von Gebrauchsglas. Die Vereinigten Farbenglaswerke AG in Zwiesel, ein Tochterunternehmen des Jenaer Glaswerks Schott & Gen., das sich ab 1952 in Mainz befand, war die erste Firma, die ihre Produktion von Trinkgläsern auf die maschinelle Fertigung umstellte. Die Autorin untersucht exemplarisch am Typ des Kelchglases, als Hauptprodukt des Werks in Zwiesel, die Entwicklung von Gebrauchsglas.

Die formale Betrachtung der Kelchglassortimente steht dabei im Fokus. Ein Vergleich von mundgeblasenen und maschinell gefertigten Gläsern zeigt eine Veränderung der Sortimentslinien, der Gestaltung sowie der Qualität auf. Im betrachteten Zeitraum war der Designer Heinrich Löffelhardt künstlerischer Leiter in Mainz und Zwiesel, sein Schaffen ist demnach eng mit der Umstellung auf die maschinelle Produktion der Kelchglassortimente verbunden. Ganz entscheidend prägte er die einheitliche, klare Produktlinie der Firma in diesen Jahren.

Die verschiedenen Einflüsse, Bezüge sowie eine Einordnung der beschriebenen Gläser in das Umfeld der Hohlgasproduktion in Deutschland und dem europäischen Ausland runden diese Betrachtung ab und geben einen Einblick in die europäische Entwicklung des Gebrauchsglases.

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