Thomas ThuspaßCredit Spread Risiken: Messung und Integration in Portfoliomodelle
Finanzmanagement, Band 106
Hamburg 2014, 446 Seiten
ISBN 978-3-8300-7789-3 (Print)
ISBN 978-3-339-07789-9 (eBook)
Zum Inhalt
Die beherrschenden Themen der Finanzwelt in den letzten Jahren sind die Mitte 2007 ausgebrochene Finanzmarktkrise mit ihren dramatischen Auswirkungen auf den Finanzsektor und die Realwirtschaft und die anschließende europäische Staatsschuldenkrise. Im Zuge der Staatsschuldenkrise rückte das mit Anleihepositionen verbundene Spreadrisiko in den Fokus. Systematische Ausweitungen der Anleihespreads führten in den letzten Jahren zu erheblichen Kursverlusten. Davon betroffen sind vor allem die Staatsanleihen einiger Länder, aber auch bei europäischen Unternehmensanleihen zeigte sich ein deutlicher Anstieg der Anleihespreads im Verlauf der Finanzkrise. Dies gilt insbesondere für Unternehmen des Finanzsektors.
Das Marktrisiko, dem sich eine Bank im Rahmen ihres Eigengeschäfts ausgesetzt sieht, ist sowohl für Positionen des Handels- als auch des Anlagebuchs relevant. Die bisherige Risikomessung von Anleihen im Handelsbuch, die sich auf einen kurzen Risikohorizont von zehn Tagen erstreckte zeigte sich in der Regel nicht in der Lage bestehende Kreditrisiken adäquat abzubilden. Der Baseler Ausschuss führte in der Folge eine „Incremental Risk Charge“ ein, welche auf einem Risikohorizont von einem Jahr basiert. Hier besteht eine wichtige Parallele zur Risikotragfähigkeitsrechnung, die ebenfalls auf einem einjährigen Risikohorizont basiert. Bei der Ermittlung der Risikotragfähigkeit erweist sich auch das Zinsänderungsrisiko für Positionen des Anlagebuchs als relevant, was Finanzinstitute vor neue Aufgaben stellt. Der Verfasser der Studie entwickelt Ansätze für Verfahren bzw. ein Portfoliomodell, das sowohl die Abbildung des bestehenden Kredit- als auch des Marktrisikos für Staats- und Unternehmensanleihen ermöglicht.
Zunächst konzentriert sich die Studie auf Verfahren zur Messung des Marktrisikos. Eine besondere Rolle bei der Messung des Marktrisikos von Anleihepositionen spielen GARCH-Modelle, die „Volatility Clustering“ adäquat abbilden können und daher in besonderer Weise geeignet sind, um im Zeitablauf unterschiedliche Niveaus der Volatilitäten darzustellen. Zudem veranschaulicht der Autor die Eignung verschiedener interner Modelle zur Messung des Marktrisikos, die in der Bankpraxis zur Messung des Marktrisikos herangezogen werden können.
Im Rahmen der Risikotragfähigkeitsrechnung steht zunächst die Anpassung der in der Markt- und Kreditrisikomessung unterschiedlichen Risikohorizonte im Vordergrund, um eine Zusammenführung der beiden Risikoarten auf Basis eines Ein-Jahres-Horizonts zu ermöglichen. Anschließend werden Verfahren konzipiert, die eine Zusammenführung des Markt- und Kreditrisiko ermöglichen.
Schlagworte
AnleiherisikenCredit SpreadFinanzenGARCH-ModelleMarktrisikoRechnungswesenRisikotragfähigkeitSpreadrisikoVolatility-ClusteringZinsrisikoIhr Werk im Verlag Dr. Kovač
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