Forschungsarbeit: Vernetzte (Un-)Sicherheit?

Vernetzte (Un-)Sicherheit?

Eine politisch-rechtliche Analyse der deutschen Cybersicherheitspolitik

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Chemnitzer Schriften zur europäischen und internationalen Politik, Band 7

Hamburg , 284 Seiten

ISBN 978-3-8300-7649-0 (Print) |ISBN 978-3-339-07649-6 (eBook)

Rezensionen

[...] Insgesamt bietet das Buch einen guten Überblick über die Entwicklung der deutschen Cybersicherheitspolitik und die beteiligten Akteure seit 1998. [...]

Christine Dechmann in: Unterrichtsblätter für die Bundeswehrverwaltung, UBWV 3/2017

[...] kann es nicht verwundern, wenn ein Begriff wie Neuland zum Synonym für das Internet wird. Umso wichtiger sind Arbeiten wie die von Jakob Kullik. Er wendet sich der sicherheitspolitischen Komponente des Cyberspace zu und zeigt auf, welche neuen Handlungsperspektiven sich daraus für den Staat im Sinne seiner Kernkompetenzen ergeben. [...]

[...] Saubere politikwissenschaftliche Analyse:

Weil hier die unterschiedlichen Bereiche von Cybersicherheitspolitik endlich mal systematisch und umfassend aufgearbeitet werden. Jetzt nach der NSA-Affäre suchen die politischen Entscheidungsträger nach einem tragbaren strategischen Ansatz. Und da kommen die Chemnitzer Politikwissenschaftlerin Prof. Beate Neuss und ihr Mitarbeiter Jakob Kullik und sagen: Hier haben wir die Defizite und hier haben wir konkrete Handlungsempfehlungen. Und das Ganze beruht auf einer enorm materialreichen Bestandsaufnahme. Und der Clou dabei: Die Chemnitzer Politikwissenschaftler blicken über den Tellerrand ihres Fachs hinaus und haben nicht nur saubere politikwissenschaftliche Analyse betrieben, sondern auch die zugrunde liegenden technischen Fragen sehr detailliert aufgearbeitet. [...]



Zum Inhalt

Der Siegeszug der modernen Informations- und Kommunikationstechnologien hat zu einer weltweiten digitalen Vernetzung von Unternehmen, staatlichen Einrichtungen und (mobilen) Geräten geführt. Neben den zahlreichen positiven Auswirkungen, die diese Digitalisierungsrevolution mit sich gebracht hat, existiert auch eine bedrohliche Seite des Cyberspace. Neue Phänomene wie Cyberkriminalität, Cyberspionage und Cybersabotage sind in den letzten Jahren zu ernsthaften Bedrohungen für Wirtschaft, Politik und kritische staatliche Infrastrukturen geworden. In militärischen und Geheimdienstkreisen wird bereits das Konzept der Cyberkriegsführung zwischen Staaten diskutiert. Deutschlands Konkurrenten im Cyberspace sind nicht nur bekannte Akteure, wie die Volksrepublik China und die Russische Föderation, sondern, wie im Zuge der NSA-Affäre deutlich wurde, auch die transatlantischen Partnerstaaten USA und Großbritannien. Daneben gibt es eine ganze Reihe weiterer Bedrohungen, wie die (organisierte) Internetkriminalität, extremistische politische und religiöse Cyberaktivisten und professionelle Auftragshacker, die ihre Dienste anbieten und den Cyberspace zu einem neuen Raum für Wirtschaftskriminalität, Industriespionage und militärische Operationen machen.

Die detaillierte Studie von Jakob Kullik untersucht, welchen strategischen Stellenwert das Politikfeld Cybersicherheit in der Sicherheitspolitik Deutschlands einnimmt, welche Ministerien, Behörden und neugeschaffenen Einrichtungen in der nationalen IT-Sicherheit beteiligt sind und wie sie miteinander kooperieren. Darüber hinaus wird aufgezeigt, welche konkreten operativen IT-Fähigkeiten die verantwortlichen exekutierenden Stellen (Polizei, Bundeswehr, Nachrichtendienste) besitzen. Zusätzlich zur nationalen Ebene spielen die Europäische Union (EU) und die Nordatlantische Allianz (NATO) ebenfalls eine wichtige Rolle in der multinationalen Kooperation bei Cybersicherheit.

Darüber hinaus wird die rechtliche Säule dieses neuen und in weiten Teilen noch ungeregelten Politik- und Rechtsfeldes betrachtet. Es wird ein Überblick über wesentliche völker-, verfassungs- und strafrechtliche Aspekte von Cybersicherheit gegeben. Diese machen deutlich, dass die Übertragung des derzeit existierenden Rechtsbestandes auf die besonderen Spezifika des Cyberraums in einigen wesentlichen Punkten scheitert. Neben bestehenden rechtlichen Lücken und Graubereichen existieren in den Reihen der staatlichen Legislative und Exekutive nach wie vor ernsthafte Wissens-, Kompetenz- und Vollzugsdefizite.

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