Dissertation: Professionalisierung im Kontext von Beruflichkeit

Professionalisierung im Kontext von Beruflichkeit

Ein subjektorientierter Ansatz im Spannungsfeld zwischen Theorie und Praxis

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Studien zur Berufs- und Professionsforschung, Band 17

Hamburg , 266 Seiten

ISBN 978-3-8300-7370-3 (Print)

ISBN 978-3-339-07370-9 (eBook)

Zum Inhalt

Der Professionalisierungsbegriff wird nicht nur auf der Theorieebene als ein Prozess aufgefasst, durch den sich Erwerbsberufe kollektiv in Richtung einer spezifischen Berufsform, einer Profession, weiterentwickeln. Auch in der Berufspraxis gelten solche gehobenen Berufe bzw. deren Attribute gleichsam als anzuvisierende „Zielmarke“ für Professionalisierungsbemühungen und -aktivitäten. Weitgehend ausgeblendet bleibt hierbei, dass die Arbeits- und Berufswelt seit dem Ende des letzten Jahrhunderts einem tiefgreifenden Strukturwandel unterliegt. Diskutiert wird dieser Transformationsprozess, der mit einer Erosion traditioneller Formen von Beruflichkeit einhergeht, unter dem Slogan „Entberuflichung“, also einer mutmaßlich entgegengesetzten Entwicklungsrichtung von Professionalisierung.

Vor dem Hintergrund, dass die Diskussionsstränge um Professionalisierung und Entberuflichung zwar parallel, aber weitgehend unabhängig voneinander verlaufen, verfolgt die Untersuchung das Ziel, die Struktur- und Funktionslogik einer sich verändernden Arbeits- und Berufswelt als Rahmenbedingung für Professionalisierungsoptionen näher zu bestimmen; dabei werden Erklärungsansätze für die paradox anmutende Gleichzeitigkeit der Diskussionen um Professionalisierung und Entberuflichung abgeleitet. An der Berufsgruppe der Weiterbildner wird exemplarisch aufgezeigt, dass gegenwärtige Formen von Beruflichkeit bzw. deren funktionale und soziale Elemente durch ein hohes Maß an Heterogenität, Pluralität und Selbstbezüglichkeit gekennzeichnet sind. Diese sozialen Grundbedingungen interpretiert der Verfasser als Hinweis darauf, dass vormals kollektive Professionalisierungsprozesse im Zuge des sozialen Wandels zunehmend auf die individuelle Ebene verlagert werden. Individualisierte Professionalisierungsprozesse entwickeln sich nach dieser Lesart sukzessive zu einem zentralen Vergesellschaftungsmedium. Anknüpfend an die Feststellung, dass die derzeitige Bildungsarchitektur auf einen solchen Professionalisierungsmodus und dessen ambivalente Konsequenzen auf der Subjektebene nur unzureichend ausgelegt ist, werden abschließend Entwicklungsmöglichkeiten bzw. Perspektiven für das deutsche Bildungssystem erörtert.

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