Dissertation: Die deutsche Minderheit in der Slowakei 1918–1945

Die deutsche Minderheit in der Slowakei 1918–1945

Die Parteienlandschaft im Spannungsfeld zwischen deutsch-ungarischer Tradition und deutsch-national(sozialistischem) Gedankengut

Studien zur Zeitgeschichte, Band 90

Hamburg , 328 Seiten

ISBN 978-3-8300-7254-6 (Print)

ISBN 978-3-339-07254-2 (eBook)

Zum Inhalt deutschenglish

Für die deutsche Minderheit in Oberungarn, seit 1918 der Slowakei, ging mit dem Untergang der Donaumonarchie eine mehrhundertjährige Zugehörigkeit zum Königreich Ungarn zu Ende. In der neugegründeten Tschechoslowakischen Republik gerieten die Karpatendeutschen in eine ambivalente Lage. Einerseits hielten viele Deutsche auch nach 1918 an ihren von nationalen Traditionen Ungarns zutiefst geprägten Überzeugungen fest. Andererseits gab die Minderheitenpolitik der Tschechoslowakei den Karpatendeutschen die Möglichkeit, ihr deutsches Nationalbewusstsein zu stärken. Der aus diesem Spannungsfeld entstandene Konflikt prägte die karpatendeutsche Geschichte der Zwischenkriegszeit.

In diesem Buch werden entscheidende Faktoren für die politisch-ideologische Spaltung des Karpatendeutschtums nach 1918 sowie der Verlauf der daraus entstandenen Konfrontationen analysiert und dargestellt. Zugleich wird vor dem Hintergrund des nationalen Erwachens der Karpatendeutschen gezeigt, wie sich der deutschnationale Einigungsprozess sowie die zwischen 1935–1938 erfolgte Radikalisierung der deutschnationalen Bewegung in Richtung der extremen Rechten vollzog. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Untersuchung der politischen Parteien. Ferner wird auch der Frage nachgegangen, welche Rolle die politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Organisationen der Sudetendeutschen in dem skizzierten Konflikt gespielt haben und wie sich die politisch-ideologischen Veränderungen im Sudetenland auf die karpatendeutsche politische Kultur auswirkten.

Des Weiteren behandelt das Buch die nationalsozialistische Phase der karpatendeutschen Geschichte (1938–1945), in der die vor 1938 in Gang gesetzten Prozesse und Konfrontationen ihre totalitäre Steigerung erfuhren. Dies wird besonders deutlich, wenn man auf die Behandlung der (kultur-)ideologischen „Feinde“ der deutschen Volksgruppe (v.a. der magyarisierten Karpatendeutschen, Ungarn und Juden) blickt.

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