Sophie A. GerlachNeo Rauch: Bilder 1984–2005
Ansätze zu einem Werkverständis
Schriften zur Kunstgeschichte, Band 47
Hamburg 2014, 344 Seiten
ISBN 978-3-8300-7160-0 (Print)
Zum Inhalt deutschenglish
Das Werk des mittlerweile international anerkannten Leipziger Malers Neo Rauch wird in dieser ersten Monografie in den zeitgenössischen Kunstkontext eingeordnet. Fragen nach den Notwendigkeiten und Hintergründen eines solchen Erfolges werden ebenso beleuchtet, wie die Entwicklung des Künstlers. Die Studie zeigt sternförmig unterschiedliche Aspekte des Oeuvres auf, welche die nachhaltige Position des Künstlers herleiten und erklären. Sowohl der akademische Hintergrund der Hochschule für Grafik und Buchkunst sowie seine Sozialisation im Leipzig der 1980er Jahre werden behandelt, als auch die Soziopolitik und Kunstszene in Ost- und Westdeutschland dieser Zeit. Die Allegorie wird als theoretischer Rahmen für Mechanismen und übergeordnete Bedeutungen des Rauch’schen Oeuvres eingeführt und erhellt auch Aspekte der komplexen Entwicklung seiner Bildsprache in den Jahren 1984-2005.
Die gesellschaftliche Bedeutung einer geschichtsbezogenen Malerei in historischen Umbruchsituationen wird anhand eines Vergleiches von Georg Baselitz’ frühen Heldenbildern der 1960er Jahre und den Figurenbildern Neo Rauchs dargestellt. Da sich der erste Erfolg des Malers zu einem großen Teil in den USA verorten lässt, wird auch diesem Phänomen nachgespürt und die Ursprünge der Faszination eines amerikanischen Publikums in der Kunstproduktion der Roosevelt-Ära gefunden. Aspekte der Nostalgie wie auch die Neugierde auf das vormals hinter dem Eisernen Vorhang Verborgene werden betrachtet.
Auch die medienbedingte Rezeption des Malers und damit einhergehende einseitig geprägte Stereotypen zwischen 1990-2005 werden betrachtet und neu eingeordnet. Da Neo Rauch immer wieder als „Wendemaler“ bezeichnet wird, zielt diese Untersuchung darauf ab zu erklären, was der Begriff bedeuten kann und inwiefern das Werk des Leipzigers gesellschaftliche Befindlichkeiten einiger Teile der deutschen Bevölkerung abbildet und welche Projektionsflächen es bietet. Die Autorin stellt hier eine erste Grundlagenforschungsarbeit vor, über einen der wichtigsten deutschen Maler dieser Zeit.
Schlagworte
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