Doktorarbeit: Suche nach Identität und ihr Wandel in der postkommunistischen russischen Gegenwartsliteratur

Suche nach Identität und ihr Wandel in der postkommunistischen russischen Gegenwartsliteratur

Eine literaturwissenschaftliche Analyse ausgewählter Werke von Viktor Pelevin und Vladimir Makanin

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Grazer Studien zur Slawistik, Band 2

Hamburg , 398 Seiten

ISBN 978-3-8300-7121-1 (Print) |ISBN 978-3-339-07121-7 (eBook)

Zum Inhalt

Russland, das in weniger als hundert Jahren einige gravierende Veränderungen von Systemen, Normen und Werten durchlebt hat, muss sich nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion erneut die Frage nach seiner nationalen Identität, seiner neuen Positionsbestimmung in der Welt stellen. In den 90er Jahren ist eine Identitätsdebatte entflammt, an der unterschiedlich motivierte Akteure aus den Bereichen der Politik, der Geschichte, der Soziologie u.a. beteiligt sind. Auf der Suche nach neuem moralischem Kapital lassen die an der öffentlichen Diskussion Beteiligten jene Themen und Ansätze zur Begründung der nationalen und kulturellen Identität Russlands aufleben, die seit dem 19. Jahrhundert zum festen Bestandteil der russischen Identitätsdebatte geworden sind. Die Diskussion um Russlands Zugehörigkeit zum Westen oder zum Osten, und somit das Abgrenzen des Eigenen vom Fremden, das ideologische Konstrukt der „Russischen Idee“ und nicht zuletzt der Mythos von der „russischen Seele“ sind als Schlagwörter im öffentlichen Diskurs reaktiviert worden und spielen sowohl in der Kulturwissenschaft, als auch in der Politik eine bedeutende Rolle.

In diesem Buch werden die wichtigsten kultur- und identitätskonstituierenden Diskurse und Prozesse, die für die postsowjetische Identitätssuche und den Identitätswandel kennzeichnend sind, dargestellt und unter Einbeziehung des historisch-kulturellen Kontextes erläutert. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse dienen als Basis für die sich anschließende Analyse der ausgewählten Werke russischer Gegenwartsautoren Viktor Pelevin und Vladimir Makanin, die eine hohe Popularität bei der russischen Leserschaft genießen. In ihren Romanen werden nicht nur die scheinbar konsistenten und konstanten Stereotype des nationalen Identitätsdiskurses Russlands vorgestellt und hinterfragt, sondern auch der Prozess der individuellen Selbstvergewisserung und Selbstorientierung in einer unübersichtlich gewordenen postsozialistischen Welt thematisiert.

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