Dissertation: Das Bildungswegmodell zur Rehabilitation der sokratischen Mäeutik – Pädagogische und therapeutische Transformationsarbeit

Das Bildungswegmodell zur Rehabilitation der sokratischen Mäeutik –
Pädagogische und therapeutische Transformationsarbeit

Eine hermeneutische Studie

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Schriftenreihe Philosophische Praxis, Band 2

Hamburg , 628 Seiten

ISBN 978-3-8300-6814-3 (Print) |ISBN 978-3-339-06814-9 (eBook)

Zum Inhalt

Die Autorin entwickelt vor dem theoretisch traditionellen Hintergrund der sokratischen Mäeutik ihr eigenes Konzept der pädagogischen und therapeutischen Transformationsarbeit, das seine praktische Wirkung für individuelle Sinnbildungs- und Veränderungsprozesse in unterschiedlichen pädagogischen, sonderpädagogischen und therapeutischen Kontexten und in Bereichen der Erwachsenenbildung und Supervision bildungswirksam entfalten kann.

Wenn es stimmt, dass wir uns selbst unbekannt sind, wir – die wir heute über so viele Wissensvorräte verfügen – wäre es an der Zeit, mit dem Suchen anzufangen. Als Grund dafür, uns selbst nicht zu kennen, nennt Nietzsche nicht, dass wir nicht genug wissen, sondern, dass wir nicht nach uns suchen. Wenn es die Suche ist, die weiter hilft, gibt es jemanden, der darin sehr erfahren war, weil er zeitlebens auf der Suche war. Es war Sokrates, der wusste, dass nicht das viele Wissen den Menschen zu sich selbst bringt, sondern das Suchen als ein Hinterfragen dessen, was vorfindbar ist. Sokrates betrachtete dabei Erkenntnis nicht als etwas über dem Menschen Schwebendes, sondern brachte es mit dem Selbst und seiner Lebenswelt in Verbindung. Somit forderte er ‘Erkenne dich selbst‘.

Die Frage, wie es geschehen kann, dass Menschen sich selbst finden, müssen Pädagogen zunächst stellvertretend für die Menschen stellen, die ihnen anvertraut sind. Denn sind es nicht wir es, die als Pädagogen Suchbewegungen des Menschen verantwortlich begleiten wollen und sollen?

Viele Fragen haben dieses Suchen initiiert wie z.B.: Welche Bedingungen lassen bildende Kontexte zur Basis gelingender Entwicklungsprozesse werden? Wie ist es möglich, dass Veränderungsvorgänge entwicklungsfördernd, heilend oder bildend stattfinden und nicht entfremdend, konsumorientiert oder gar traumatisierend? Wie gelingt es dem Menschen, schwierige Lebensveränderungen nicht nur zu bewältigen, sondern gestärkt daraus hervorzugehen? Können Bildungsprozesse hierbei Hilfe leisten? Wie sollten sinnbildende und entwicklungsfördernde Bildungsprozesses aussehen, damit Menschen ihre Möglichkeiten finden und ausschöpfen können? Wie können Wissen und Lebenswelt des Menschen so miteinander verknüpft werden, dass Menschen sich selbst in dem Erkannten wiederfinden?

Die Frage, wie die Korrelation von Erkenntnis und Erfahrung in Bildungs-, Beratungs- oder Therapiekontexten nutzbar zu machen sein kann, führte zu einer lange und fast in Vergessenheit geratenen Weise, der sokratischen Hebammenkunst ‒ bekannt auch als Mäeutik. Es erschien der Verfasserin, dass der Mensch, der in seiner Höhle – als in seinen Vorstellungen und Erfahrungen gefangen liegt ‒, der Mäeutik sozusagen bedarf, um sich bewusst zu werden und ans Sonnenlicht – zur Erkenntnis ‒ und damit zu einer veränderten Lebenshaltung zu gelangen. Aus diesen Einsichten heraus entwickelte sich dieses Werk.

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