Forschungsarbeit: Die Fülle des ewigen Evangeliums

Die Fülle des ewigen Evangeliums

Das mormonische Offenbarungsverständnis vor dem Hintergrund der christlichen Auseinandersetzung mit dem Islam

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„Geist und Wort“ Schriftenreihe der Professur für Christliche Spiritualität und Homiletik Kath. Univ. Eichstätt, Band 17

Hamburg , 158 Seiten

ISBN 978-3-8300-6456-5 (Print)

ISBN 978-3-339-06456-1 (eBook)

Zum Inhalt

Sowohl das Mormonentum als auch der Islam legen auf eindrückliche Weise Zeugnis dafür ab, dass es entgegen den Vorhersagen der Religionskritiker und der „Propheten“ der Aufklärung und des Säkularismus keineswegs zu einem Verschwinden des Religiösen gekommen ist. Vielmehr zeigt deren zunehmende Ausbreitung, dass sich die Religionen auf eindrückliche Weise zurückgemeldet haben.

Die christlichen Großkirchen, die diese Entwicklung dazu nötigt, sich mit diesen Religionen auseinanderzusetzen, bewerten Mormonentum und Islam freilich völlig unterschiedlich: Der Islam erfährt tendenziell eine positive Würdigung bis dahin, dass man sich die Frage stellt, ob und inwieweit Mohammed als Prophet und der Koran als Wort Gottes gelten kann; die Auseinandersetzung mit dem Mormonentum erweckt dagegen den Eindruck, dass es sich dabei um eine skurrile Sekte handelt, deren Glaube an das Buch Mormon auf einem plumpen Betrug beruht. Insbesondere würden sie ein Gottesbild vertreten, das kein vernünftiger Mensch nachvollziehen kann.

Demgegenüber möchte diese Studie deutlich machen, dass die theologische Ungleichbehandlung von Islam und Mormonismus aufgrund von deren strukturähnlichem Offenbarungsverständnis aus religionsgeschichtlicher Sicht inkonsequent und unsachgemäß ist: Beide Religionen formulieren ihre Wahrheitsansprüche in der Weise, dass sie diese zur jüdisch-christlichen Tradition in Beziehung setzen, indem sie einerseits an diese anknüpfen, sich zugleich aber von ihr abgrenzen möchten; beide tun dies in der Weise, dass sie über die Behauptung, dass sie deren verfälschte Wahrheit wiederherstellen, mittels eines neuen Propheten ein neues heiliges Buch und dadurch neue Offenbarungsinhalte einführen. Ein zentraler Unterschied zwischen beiden Religionen besteht freilich darin, dass sich der Islam von zentralen Inhalten des christlichen Glaubens sehr viel weiter entfernt hat als das Mormonentum. Zwar hat auch dieses, zumal in der Gottesfrage, für die christlichen Großkirchen unannehmbare Lehren entwickelt, doch sind diese aufgrund seines flexiblen Offenbarungsverständnisses revidierbar bzw. z. T. bereits revidiert, so dass eine Annäherung an die großkirchliche Theologie möglich ist. Dieser Weg ist dem Islam jedoch aufgrund der von ihm behaupteten Verbalinspiration des Koran verschlossen. Auf diesem Hintergrund bietet das Buch zugleich eine kritische Auseinandersetzung mit dem Offenbarungsverständnis des Islam wie sie heutzutage kaum noch gewagt wird.

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