Doktorarbeit: Priester, Paläste und Politik – Zur Entstehung und Entwicklung des Nationalbewusstseins bei den Syrischen Christen seit dem 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart

Priester, Paläste und Politik – Zur Entstehung und Entwicklung des Nationalbewusstseins bei den Syrischen Christen seit dem 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart

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Schriften zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Band 19

Hamburg , 406 Seiten

ISBN 978-3-8300-6255-4 (Print) |ISBN 978-3-339-06255-0 (eBook)

Zum Inhalt

Aramäer, Assyrer, Chaldäer oder „nur“ Syrer? Seit fast anderthalb Jahrhunderten tragen die Syrischen Christen fast unbemerkt von der Weltöffentlichkeit den Streit um ihre nationale Identität aus.

Der Autor analysiert in dieser Studie den Verlauf dieser Debatte in einer chronologischen Perspektive vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Dabei bewegt sich der Fokus vom Nahen Osten über Europa bis in die USA. Überall dort, wo sich Diasporagemeinden bilden, findet die fortwährende Debatte statt.

Die Darstellung zeigt auf, welche Komplexität dieser Entwicklung zwischen internen Dynamiken und externen Einflussfaktoren zugrunde liegt. Zunächst sind sie einfach nur Christen und Mitglieder einer Millet im Osmanischen Reich. Mit der Verbreitung von Bildung und der Begegnung mit westlichem Denken erwacht das Bewusstsein einer Nation. Diese Entwicklung wird aber jäh unterbrochen.

Historische Brüche wie der Völkermord an den Christen im Osmanischen Reich ab 1914 und die anschließende mehrfache Vertreibung in den neu gegründeten arabischen Staaten des Nahen Ostens führen zu einer breiten Verstreuung der Gemeinschaft. In der nahöstlichen wie auch in der europäischen und amerikanischen Diaspora spielen die gesellschaftlichen und religiöse Strukturen innerhalb der Gemeinschaft aber weiterhin eine starke Rolle. Die Frage nach der Selbst- und Fremddefinition wird in der neuen Umwelt umso dringender.

Das Osmanische Reich, die postkolonialen politischen Systeme des Nahen Ostens und die westlichen Demokratien bilden den gesellschaftlich-politischen Rahmen dieser Entwicklung. Darin eingebettet fügt sich das Bild von einer zutiefst verunsicherten Gemeinschaft zusammen, die noch heute darüber streitet, wessen historisches Erbe sie antreten will.

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