Doktorarbeit: Ethisches Bewerten fördern

Ethisches Bewerten fördern

Eine qualitative Untersuchung zum fachdidaktischen Wissen von Biologielehrkräften zum Kompetenzbereich „Bewertung“

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Didaktik in Forschung und Praxis, Band 61

Hamburg , 328 Seiten

ISBN 978-3-8300-6207-3 (Print) |ISBN 978-3-339-06207-9 (eBook)

Zum Inhalt

Stammzellforschung, Präimplantationsdiagnostik und gentechnisch veränderte Lebensmittel sind in der öffentlichen Diskussion in aller Munde. Um Schülerinnen und Schülern im Sinne der Scientific Literacy eine umfassende naturwissenschaftliche Grundbildung zu ermöglichen, sollen diese und andere bioethische Themen Teil des Biologieunterrichts sein. Mit Einführung der Bildungsstandards 2004 wurde daher der Kompetenzbereich „Bewertung“ verbindlich festgelegt. Neben Fachwissen, Kommunikation und Erkenntnisgewinnung muss das ethische Bewerten gefördert werden. Aber inwiefern wird diese Forderung tatsächlich im Biologieunterricht des Gymnasiums umgesetzt? Wie unterrichten Lehrkräfte stark umstrittene und medial kontrovers diskutierte Themen?

Das Buch von Neele Alfs untersucht anhand von Interviews das fachdidaktische Wissen von neun Biologielehrkräften zum Kompetenzbereich „Bewertung“. Dazu gehören die Wissensbereiche „kontextuelle Rahmenbedingungen“, „Lernerperspektiven“, „didaktisches Potenzial bioethischer Themen“, „spezifische Unterrichtsmethoden“ und „Leistungsbeurteilung“. Die Ergebnisse der qualitativen Inhaltsanalyse zeigen, dass alle befragten Lehrkräfte die Förderung der ethischen Bewertung als äußerst relevant für das Alltagsleben der Schülerinnen und Schüler einschätzen. Sie kennen sinnvolle Unterrichtsmethoden und können thematische Anknüpfungspunkte nennen. Alle Voraussetzungen für eine gute Einbindung von Bewertungsaspekten scheinen vorzuliegen. Trotzdem äußern die Lehrkräfte eine starke Unsicherheit über die Bearbeitung bioethischer Themen. Obwohl ein reichhaltiges theoretisches Hintergrundwissen über Methoden, Themen, Kriterien zur Leistungsbeurteilung und institutionelle Rahmenbedingungen gegeben ist, werden ethische Aspekte eher selten in den Biologieunterricht einbezogen. Unterschiedliche Problembereiche auf der Ebene der Lehrkräfte, der Schülerinnen und Schüler sowie der Schule stehen dem entgegen. Außerdem fehlen den Lehrkräften Handlungsschemata und Routinen. Viele Grundlagen dafür können in der Biologielehrerausbildung oder später in Fortbildungen gelegt werden. Dieses Buch liefert Hinweise dafür, die aus der empirischen Untersuchung hervorgehen: In zwölf didaktischen Leitlinien wird vorgestellt, wie die gezielte Erweiterung des fachdidaktischen Wissens im Bereich ethisches Bewerten erfolgen kann. Praxisrelevante Beispiele wurden hinzugefügt.

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