Doktorarbeit: Weiblichkeit unter der Gewalt des bayerischen Sowjets

Weiblichkeit unter der Gewalt des bayerischen Sowjets

Verstöße gegen die Sittlichkeit als Mittel der Stigmatisierung der Linksextremen im Bayern des Frühjahrs 1919

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Schriften zur Kulturgeschichte, Band 21

Hamburg , 546 Seiten

ISBN 978-3-8300-5675-1 (Print) |ISBN 978-3-339-05675-7 (eBook)

Zum Inhalt

Sexuelle Stigmata in öffentlichen Debatten dienen seit alters her der sozialen und politischen Isolation des Gegners. Glaubwürdig inszenierte Gerüchte im Rahmen von Sexualität und Sittlichkeit bedeuten häufig den moralischen Bankrott des Stigmatisierten.

Hetzkampagnen dieser Art wurden nicht nur während des gesamten Ersten Weltkriegs, sondern auch in der kurzen Ära der II. Münchener Räterepublik eingesetzt. Als hier im Frühjahr 1919 der Machtkampf zwischen bürgerlich konservativen Kräften und linksextremen Räterepublikanern in einem regional begrenzten Bürgerkrieg mündete, trugen Unwahrheiten über eine Verstaatlichung aller Frauen und Vergewaltigungen erheblich zur Eskalation des Konflikts bei. Seit Kriegsbeginn 1914 waren nicht nur die in München einrückenden Weltkriegsveteranen, sondern fast alle Deutschen mit der verheerenden Wirkung von unterstellten Vergewaltigungen vertraut. Immerhin traf das Kaiserreich während des Krieges die volle verbale und visuelle Wucht alliierter Kriegspropaganda, die auch vor dem Gebrauch sexueller Stigmata nicht Halt machte.

Wie diese Untersuchung zeigen soll, rechneten die Initiatoren der Antirätekampagne und die weißen Truppen in München nicht nur mit dem roten Gegner, sondern ebenso mit der früheren, alliierten Kriegspropaganda, ja der zugewiesenen Kriegsschuld überhaupt ab.

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