Enrico TilleDer europäische Bildungsraum und das duale System der Berufsbildung in Deutschland
Rechtliche Rahmenbedingungen zur zukünftigen Gestaltung des deutschen Berufsbildungssystems
Studien zum Völker- und Europarecht, Band 83
Hamburg 2010, 382 Seiten
ISBN 978-3-8300-5368-2 (Print)
ISBN 978-3-339-05368-8 (eBook)
Zum Inhalt
Das gesamte System der Bildung in der Bundesrepublik Deutschland wird zunehmend von europäischen Einflüssen geprägt. Im Zentrum der hierzu ergangenen öffentlichen Diskussion steht der so genannte „Bologna-Prozess“, der innerhalb der Hochschulen zu einer weit reichenden Umgestaltung einer Vielzahl von Studiengängen geführt hat. Weniger beachtet sind hingegen die europäischen Impulse und Bestrebungen zur Reformierung der Berufsbildungssysteme, insbesondere des deutschen dualen Systems. Auf europäischer Ebene wird ein achtstufiger unionsweit einsetzbarer Europäischer Qualifikationsrahmen vorgeschlagen (European Qualifications Framework – EQF), mit dessen Hilfe eine europaweite Berufsbildungsstruktur geschaffen werden soll, die ihrerseits dazu dient, einen europäischen Arbeitsmarkt als Teil des Binnenmarktes zu bilden. Die verschiedenen Systeme in den Mitgliedstaaten sollen sich – wenn möglich über einen nationalen Qualifikationsrahmen – in den Europäischen Qualifikationsrahmen einfügen, um Berufsauszubildenden und Berufstätigen die Mobilität innerhalb der EU zu ermöglichen. Die EU verfolgt dabei – im Gegensatz zum deutschen dualen System – einen „outcome-orientierten“ Ansatz, der das nicht-formale und das informelle Lernen stärker einbezieht.
Das Buch befasst sich mit den rechtlichen Wirkungen dieser Einflüsse und beschreibt zunächst die Grundmodelle beruflicher Bildung in Europa und das duale System in Deutschland, bevor die gegenwärtigen rechtlichen Grundlagen der deutschen Berufsbildung aufgezeigt werden.
Im weiteren Verlauf werden die Europäischen Reformvorhaben und die die zur Verfügung stehenden rechtlichen Rahmenbedingungen aufgezeigt und gewürdigt, bevor dann die rechtlichen Konsequenzen für die Bundesrepublik Deutschland einschließlich notwendiger Veränderungen aufgezeigt werden. Dabei wird insbesondere nach Lösungen gesucht, wie die auf den ersten Blick widersprüchlichen Akzente der europäischen Bestrebungen einerseits und andererseits des deutschen dualen Systems, welches eher eine formale Ausrichtung im Blick hat, miteinander zu vereinbaren sind.
Schlagworte
AEU-VertragBerufsbildungssystemBildungsrechtBologna-ProzessDuales SystemEuropäische BerufsbildungEuropäischer ArbeitsmarktEuropäischer QualifikationsrahmenEuropäisches LeistungspunktesystemInformelles Lernennicht-formales LernenOffene Methode der KoordinierungOMKOutcome-OrientierungRechtsgrundlagenRechtswissenschaftIhr Werk im Verlag Dr. Kovač
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